Camelot

Camelot ist der Hof Artus, dem mythischen König Britanniens. Es ist umstritten, inwieweit die Artussage auf reale Geschehnisse, Orte und Figuren zurückgeht. Der infrage kommende Zeitraum, frühes 5. bis spätes 7. Jahrhundert n. Chr., ist nebulös. Es gibt praktisch keine schriftlichen Quellen aus dieser Zeit. Ebenso umstritten ist die Frage: Existierte die Burg Camelot und wenn ja, wo lag sie?


Manche Historiker, vermuten bei Cadbury Castle zehn Kilometer nordöstlich von Yeovil in Somerset die Burg Camelot, den Herrschaftssitz von König Artus. Entstanden ist diese Fluchtburg bereits in der Eisenzeit; im 5. Jahrhundert ist sie erneut befestigt worden. Andere verorten die Residenzstadt von König Artus in die walisische Ortschaft Caerleon. Ebenfalls als Camelot identifiziert wurde die heutige Stadt Colchester. Demnach leitet sich der Burgname von der römischen Bezeichnung Camulodunum ab. Camelot wird darüber hinaus mit Tintagel Castle in Cornwall in Verbindung gebracht und gilt als Geburtsstätte von Artus. In der Nähe der Burg wurde ein Stein mit der Inschrift „Arthur“ gefunden. Gegen diesen Standort von Camelot sprach aber das Tintagel Castle um 1230 errichtet wurde, also Jahrhunderte später. Jetzt wurde hier ein von Archäologen der English Heritage die Ruine eines Königspalastes, ausgegraben, der auf das 5. oder 6. Jahrhundert datiert wurde - also genau die Zeit, zu der König Artus gelebt haben soll.

Ein weiterer Ort, an denen Camelot vermutet wird, ist Dinas Bran Castle, (siehe Bild links) eine Ruine bei Llangollen in Wales. Die Reste der Burg liegen auf einem frei stehenden, über 220 m über dem Fluss Dee aufragenden Berg. Der Legende nach wurde die Burg von Brân Fendigeid erbaut, einem sagenhaften König von Wales oder Britannien, der auch mit dem Heiligen Gral in Verbindung gebracht wird. Sein Name wird in mehreren Versen der walisischen Triaden (Trioedd Ynys Prydein) erwähnt. Die Walisischen Triaden, einer Sammlung von Merksprüchen, die auf historische und mythische Traditionen zurückgehen, enthalten Verweise auf Personen aus dem Sagenkreis um König Artus, aber auch auf historische Persönlichkeiten wie den bretonischen Herzog Alain IV. Bran Fendigeid starb durch einen vergifteten Speer. Sein Kopf wurde gemäß seinen Wünschen in London unter dem weißen Hügel (dem ältesten Teil des Tower of London) so vergraben, dass er in Richtung Frankreich zeigte. Dies sollte dafür sorgen, dass Britannien niemals von der See aus erobert werden würde. In den walisischen Triaden wird berichtet, dass König Artus ihn ausgrub, da er der Meinung war, seine Macht reiche alleine, um Britannien vor einer Invasion zu schützen.

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