Die Dogu Figuren

Die Dogū sind japanische Keramikfiguren aus gebranntem Ton in der Größe von 15 bis 25 cm aus der traditionellen japanischen Kunst. Sie stellen meist eine weibliche Figur dar, teils aber auch Männer oder Tiere. Sie treten von der Mitte bis zum Ende der Jōmon-Zeit (14.000 bis 300 v. Chr.) auf. Die ältesten dogū-Funde stammen aus der Kinki-Region (Nara, Kyōto, Ōsaka) und datieren ca. 14.000 v. Chr. Dabei handelt es sich um kleine Figuren in Höhe von maximal fünf Zentimetern, die oft gesichts- oder sogar kopflos sind. Ab der Mittleren Jōmon-Zeit entwickeln sich dreidimensionale, regional variierende Darstellungsweisen. Die Figuren haben ausdrucksvolle Gesichter und fein ausgearbeitete Posen mit waagerecht oder horizontal ausgestreckten Armen. Zudem verzieren immer mehr Hersteller ihre Werke mit Stichmustern oder rankenartigen Dekorationen, die an Tätowierungen erinnern. Ab dem Ende der Jōmon-Zeit nehmen die Gesichtszüge und Körperverzierungen der dogū im Osten des Landes übertriebene, unmenschliche Formen an. Sie haben ein Gesicht, abstehende Beine und ziemlich kleine Arme und kugelförmige, manchmal mit einem Querstrich geteilte „Froschaugen. Einige überschreiten eine Höhe von 40 Zentimetern und können nur noch beidhändig getragen werden. Die riesigen, froschartigen Augen sind typisch für Hokkaidō und Tōhoku.


Die ehemalige Bedeutung der Figuren ist noch unbekannt. Welchen Sinn hatten dogū im Alltag der Jōmon-Menschen? Es gibt mehrere Erklärungsversuche. Die populärste Theorie, die „Katashiro-Theorie“ besagt, dass die dogū als Repräsentanten ihrer Besitzer dienten, um im Falle einer Krankheit oder Verletzung an deren Stelle behandelt zu werden. Empfindet der Patient Schmerzen in einem gewissen Körperteil, so wurde dieser bei der Figur entsprechend mit Zaubersprüchen und Naturmedizin behandelt, um eine positive Wirkung beim Betroffenen zu erzielen. Anhänger der Prä-Astronautik hingegen sind davon überzeugt, dass intelligente außerirdische Wesen die Erde in der Frühzeit besuchten und die Entwicklung der Menschheit maßgeblich beeinflussten. Die Dogu Figuren werden als Raumfahrer gedeutet,  weil sie Helme und Anzüge tragen und man angeblich Verschlüsse erkennt. Nach Angaben des Nationalen Museums für japanische Geschichte beträgt die Gesamtzahl in ganz Japan ungefähr 15.000.


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