Prophetie

Prophetie ist die Botschaft eines Gottes. Propheten sind aber keine Mantiker, Wahrsager, oder Hellseher, sondern Sendboten oder Fürsprecher eines Gottes. Ihr Tun wird durch den Auftrag einer Gottheit legitimiert. Das Phänomen Prophetie kommt vor allem bei monotheistischen Religionen (Ein-Gott-Glauben), die sich auf Abraham, den Stammvater der Israeliten nach der Tora (Gen 12,1–3), bzw. auf den Ibrahim des Koran, und seinen Gott beziehen, vor.


Themis, Tochter des Uranos und der Gaia war nach der Erdgöttin Gaia die zweite Schutzherrin des Orakels von Delphi. Sie kannte die Zukunft und besaß ein Wissen, das selbst dasjenige des Gottvaters Zeus überstiegen haben soll. Wegen der sittlichen Verderbtheit der Menschen hatte Zeus beschlossen, das Eherne Zeitalter mit einer großen Flut zu beenden (die Deukalionische Flut). Themis ermöglichte Deukalion und seiner Gemahlin Pyrrha die Sintflut zu überleben und die Erde neuerlich zu bevölkern.


Prophetie erfolgt überwiegend mündlich, wird dann in der Regel aber schriftlich fixiert und überliefert. Sie umfasst nicht nur Zukunftsereignisse, sondern kritisiert oft auch die Vergangenheit und Gegenwart ihrer Empfänger.

Eine große Vielfalt Texte des alten Orients enthalten oder sind Weissagungen oder Prophezeiungen. Intuitive Prophetie, die als akustische Wahrnehmung) und/oder Vision empfangen wurde, war in der Antike nicht streng von allgemeiner Mantik unterschieden. Besonders Orakel (z. B. das Orakel von Delphi) waren im vorderen Orient zeitweise weitverbreitet. Das Phänomen der Prophetie war vor allem im antiken Judentum seit etwa 1000 bis 200 v. Chr. ein wichtiger Bestandteil der Beziehung Gottes zu den Menschen. Das Wirken der Propheten ist in den biblischen Geschichts- und Prophetenbüchern gesammelt und aufgezeichnet worden. Letztere bilden als Nebiim (= Propheten) den zweiten Hauptteil des Tanach, der Hebräischen Bibel.




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