Baigong-Rohre

In der chinesischen Provinz Qinghai erhebt sich auf dem Berg Baigong, auch bekannt als White Mountain ein 50-60 Meter hoher pyramidenförmiger Vorsprung, der nach dem Glauben der Einheimischen einst Besuchern aus dem All als Ufo-Abschussrampe diente. Die Theorie dass der Vorsprung möglicherweise von intelligenten Wesen gebaut wurde, ist nicht ganz abwegig.  Er ist von einem System sinnvoll angeordneter, metallischer, röhrenförmiger Strukturen umgeben, die zum Lake Toson Hu führen, einem etwa 300 Meter entfernten Salzwassersee. Die Rohre befinden sich in einer dreieckigen Höhle. Die Anlage hat drei Eingänge, von denen zwei eingestürzt sind und der dritte zur eben dieser größten ausgegrabenen Höhle, die sechs Meter hoch ist, mit eingebetteten Rohren in den felsigen Innenboden und die Wände führt. Am Ufer des Sees, etwa 40 Meter (130 Fuß) von der Mündung der größten Höhle entfernt,  wurden ebenfalls flach liegende, hohle, röhrenartige Strukturen mit einem Durchmesser von 2 bis 4,5 cm ( 0,8 bis 1,8 Zoll)  gefunden, die rotbraun waren und eine Ost-West-Ausrichtung hatten. Eine weitere Gruppe ähnlicher Strukturen, vermutlich vertikal, ragt entweder aus der Seeoberfläche hervor oder liegt direkt darunter. Der Tuosu-See ist ein salzhaltiger und alkalischer See  mit einer dominanten Bakterienpopulation aus Halomonas. Das sind Bakterien, die unter extremen Umweltbedingungen wie hohen Salzkonzentrationen, hohen pH-Werten oder hohen Temperaturen leben können. Sie sind ein Beleg dafür das Leben auch in lebensfeindlichen Umgebungen überleben kann. Die Existenz von Organismen wie Halomonas elongata untermauert damit die  Wahrscheinlichkeit von Leben auf fremden Planeten, wie z. B. der Venus oder dem Mars.  In dem gesamten Pipeline-Komplex werden mehrere Rohrgrößen verwendet, wobei die großen Rohre einen Durchmesser von bis zu 1.5 Fuß haben und die kleinen Rohre nur wenige Zoll messen. Die meisten Archäologen und Historiker ordnen die Baigong Pipes jedenfalls in die Beschreibung von antiken Objekten, die fehl am Platz gefunden wurden Out-of-Place-Artefakt (OOArts) ein.

  Die gemäß Radiokarbon-Datierung 150,000 Jahre alten Rohre bestehen 30 % aus Eisenoxid, sowie aus großen Mengen Siliziumdioxid und Calciumoxid. Ca. 8% der Materialien hingegen sind unbekannt. Wissenschaftliche Analysen der Rohre mithilfe von Atomemmissionsspektroskopie haben auch Pflanzenmaterial und scheinbar Baumringe nachgewiesen. Einige der Rohre könnten deshalb auch versteinerte Baumwurzeln sein. Diese Hypothese ist mit der geologischen Idee verbunden, dass Baumwurzeln eine Diagenese (= die Umwandlung von Boden in Gestein) und andere Prozesse durchlaufen können die bei bestimmten Temperaturen und chemischen Bedingungen zu den vorgefundenen Eisenablagerungen führen. Doch der Versuch die Rohre als natürliches Vorkommen zu erklären lässt gewisse Zweifel offen.  2007 informierte ein Geologieforscher der China Earthquake Administration namens Zheng Jiandong die staatliche Zeitung „Menschen täglich“  über die Feststellung, das einige der Rohre hochradioaktiv waren, was das Rätsel noch verstärkte. Einige Forscher vermuten eine Art antikes Forschungszentrum, wieder andere eine fortschrittliche alte chemische Brennstoffanlage. Letztendlich ist der Ursprung der Baigong-Pipelines und wer sie gebaut hat,  bis heute weitgehend immer noch ein Rätsel.  Auch die Hypothese, dass die Anlage von einer prähistorischen menschlichen Zivilisation unter Verwendung von Techniken, die nachfolgenden Menschen verloren gingen, gebaut wurde (wie in der Silur-Hypothese von NASA-Wissenschaftlern) ist bisher weder bewiesen noch widerlegt.


Die Silurische Hypothese des Astrophysikers Adam Frank an der Universität von Rochester, stellt Vermutungen über die Existenz einer frühen (vormenschlichen) fortgeschrittenen Zivilisation an, die bereits vor Millionen von Jahren auf der Erde existiert haben könnte. Daneben stellt sie Überlegungen zu Mitteln und Methoden an, durch welche deren vormalige Existenz gegebenenfalls entdeckt und belegt werden kann. Die Hypothese wurde von  Frank  zusammen mit Gavin Schmidt, Direktor des NASA Goddard Institute im Jahr 2018 entwickelt. Frühere irdische Zivilisationen könnten auch in den Weltraum vorgedrungen sein und auf anderen Himmelskörpern wie dem Mond und dem Mars Artefakte hinterlassen haben. Beweise für Artefakte auf diesen beiden Welten wären jedenfalls leichter zu finden als auf der Erde, wo Erosion und tektonische Aktivität viele davon auslöschen würden.

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