Talakadu

Talakadu liegt am Ufer des Flusses Cauvery (Kaveri) . Die Stadt war in der Antike eine blühende Stadt mit mehr als 30 Tempeln, von denen die meisten heute im Sand begraben liegen. Die Sandhügel dringen mit einer Geschwindigkeit von 9 bis 10 Fuß pro Jahr über die Stadt vor, hauptsächlich während des Südwestmonsuns. Die Bewohner von Talakadu waren ständig gezwungen, ihre Häuser zu verlassen und sich weiter ins Landesinnere zurückzuziehen. Geologen sehen in diesem Phänomen eine ökologische Katastrophe. Die regelmäßige Überschwemmung mit Sand ist ein Rätsel, da das Gebiet aufgrund seiner Nähe zum Fluss eigentlich fruchtbar sein sollte. Sriranga Deva Raya der zweite Kaiser von Vijayanagara aus der Aravidu-Dynastie, der an einer unheilbaren Krankheit litt, kam nach Talakadu (Talkad), um im der hinduistischen Gottheit Shiva geweihten Tempel von Vaidyēsvara Opfer darzubringen. Seiner zweiten Frau Rāni Alamelamma überließ er für diese Zeit die Regierungsgeschäfte in Srirangapatna. Als diese hörte, dass Sriranga im Sterben lag, reiste sie sofort nach Talakadu mit dem Ziel, ihn vor seinem Tod noch mal zu sehen. In der Zwischenzeit übernahm Raja Wodeyar I. der neunte Maharadscha des Königreichs Mysore die Regierungsverantwortung in Srirangapatna. Es scheint, dass Rāja Wodeyar die Tempeljuwelen der Stadt begehrte, die Rāni Alamelamma mit genommen hatte. Jedenfalls schickte er Männer nach Talakadu um Alamelamma gefangen zu nehmen und in den Besitz der Juwelen zu kommen. Um einer Gefangennahme zu entgehen ging Alamelamma zum Ufer des Kaveri-Fluss warf die Juwelen hinein bevor sie sich  selbst im Fluss ertränkte, Zuvor jedoch stieß sie der Legende nach folgenden Fluch aus:

(ತಲಕಾಡು ಮರಳಾಗಿ; ಮಾಲಿಂಗಿ ಮಡುವಾಗಿ, ಮೈಸೂರು ದೊರೆಗೆ ಮಕ್ಕಳಾಗದೆ ಹೋಗಲಿ!)

 „Talakadu maralagali, Malangi maduvagali, Mysuru dhorege makkalilladhe hogali“,  übersetzt: „Möge Talakadu im Sand versinken, möge Malangi zu einem Strudel werden und möge der König von Mysuru erbenlos sein.“


Die Strudel im Fluss gegenüber Malangi und der Flugsand sind real und entstanden etwa zur Zeit von Alamelammas Fluch. Die Altstadt von Talkād ist vollständig unter Sand begraben und Sriranga Deva Raya  starb 1586 n. Chr. ohne einen Erben. Beide Ereignisse, die offenbar mit dem Fluch in Zusammenhang stehen, entziehen sich jeglicher Logik.


Die Stadt Māyilangi oder Malingi auf der gegenüberliegenden Seite des Flusses war ebenfalls ein großer Ort und trug den Namen Jananāthapura.


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