Die Tiamat Hypothese

Bereits 1766 erstellte der Astronom und Physiker Johann Daniel Titius (1729-1796) mit der heute sogenannten Titius-Bode-Reihe eine mathematische Formel, welche die Bahnabstandsverhältnisse aller damals bekannten Planeten annähernd korrekt beschreibt. Dabei bemerkte er, dass diese Formel die planetaren Abstände ab Jupiter nur dann zutreffend darstellt, wenn ein weiterer Himmelskörper zwischen Mars und dem 'Gasriesen' angenommen wird. Lange Zeit nahm man an, dass es zwischen Mars und Jupiter einmal einen kleinen Planeten gegeben haben müsse. Man nannte ihn Phaeton. Dieser sei dann mit einem größeren Asteroiden zusammengestoßen, wodurch er in viele Stücke zerrissen worden sei.


 Tiamat ist der Name eines vermuteten, nach einer der beiden Ursprungsgottheiten in der babylonischen Mythologie benannten, vormaligen Planeten unseres Sonnensystems, dessen Umlaufbahn um die Sonne sich im Bereich des heutigen Asteroidengürtels befunden haben soll. Das behauptet der armenisch/US-amerikanische Prä-Astronautik-Autor Zecharia Sitchin jedenfalls in seiner Interpretation des sumerischen Schöpfungsmythos. Der Historiker D.S. Allan (Universität Cambridge) und der Geologe sowie Anthropologe J.B. Delair (Universität Oxford) interpretieren den Mythos von Tiamat geologisch. Sie behaupten, dass sich die Zerstörung des putativen Planeten Tiamat vor ca. 11.500 Jahren ereignet hat - mit kataklysmischen Auswirkungen für die Erde. Das belegen die Erdkrusten-Verschiebung, das Verrutschen der Erdachse, das Massenaussterben, die Auffaltung von Gebirgsketten, das Ansteigen und die Schrumpfung von Landmassen, sowie die gigantischen Vulkanausbrüche und Erdbeben. Ursprünglich bestand das solare System aus der Sonne und neun Planeten: Merkur, Venus, Mars, Tiamat (Phaeton?), Jupiter, Saturn, Pluto, Uranus und Neptun. Die Erde und der Mond existierten zu dieser Zeit noch nicht. Plutos Umlaufbahn verlief damals zwischen jenen von Saturn und Uranus, die von Tiamat zwischen den Orbitalbahnen von Mars und Jupiter. Dann gelangte ein fremder Himmelskörper, Marduk genannt, ins Sonnensystem. Er umrundete unser Zentralgestirn im Uhrzeigersinn, also gegenläufig zu den Umlaufbahnen der anderen Planeten.

 Mit dem Szenario des durchs Sonnensystem streifenden Planeten Marduk können die beiden britischen Forscher eine ganze Reihe von Anomalien erklären, die den Astronomen bzw. Planetologen bis heute Kopfzerbrechen bereiten. So gehen Sie z.B. davon aus, dass Marduk den späteren Planeten Pluto - vormals ein Mond des Neptun - bei seinem Vorbeiflug an diesem Gasriesen aus seinem ursprünglichen Orbit katapultiert und auf seine heutige, exzentrische Umlaufbahn um die Sonne gebracht habe. Tiamat hingegen, wurde beim extrem nahen Vorbeiflug Marduks - einer 'Beinahe-Kollision' - durch die auftretenden Gravitationskräfte regelrecht zerrissen. Sein Mond Kingu wurde von Marduk eingefangen und zeitweilig quasi ins 'Gravitations-Schlepptau' genommen. Der Mars entging nur knapp dem Schicksal Tiamats. Er war jedoch einer Veränderung seiner Umlaufbahn und einem entsetzlichen Kataklysmus unterworfen, verlor einen Großteil seiner Atmosphäre und wurde zu der Ödwelt, die er heute ist. Der Erde erging es wenig später bei ihrer Nahbegegnung mit Marduk und Kingu nur insofern besser, als sie nicht völlig unbewohnbar wurde. Die Auswirkungen dieser Beinahe-Kollision, bei der Kingu von der Erde eingefangen und zum heutigen Mond unseres Planeten geworden sein soll, kamen jedoch einem Weltuntergang ziemlich nahe, bei dem nicht zuletzt die prädiluviale Menschheit fast völlig ausgelöscht wurde. Auch die Bewegung der Venus wurde von Marduk massiv beeinflusst, was bei ihr zu einer Eigenrotation führte, die gegenläufig zu allen anderen Planeten des Sonnensystems ist.

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