Theorie der hohlen Erde

Der englische Astronom, Mathematiker, Kartograf, Geophysiker und Meteorologe  Edmond Halley ( *1656 ; † 1742) entwickelte 1691 die erste wissenschaftliche  Hohlerde-Theorie auf der Basis von Isaac Newtons Gravitationstheorie. Die Newtonsche Gravitationstheorie erklärt die Gravitationskraft und weitere ihr zusammenhängenden Phänomene wie die Gezeiten auf der Erde und Bahnstörungen des Mondes und der Planeten mit großer Genauigkeit. Nach der Theorie von Halley wäre die Erde aus konzentrischen Kugeln aufgebaut, mit Atmosphären dazwischen und sonnenartiger Beleuchtung, wodurch auch die inneren Sphären habitabel seien.


Doch schon im 19. Jahrhundert war die Theorie der hohlen Erde im Grundsatz widerlegt. Heute ist der Innere Aufbau der Erde mit wesentlich mehr Details zum Dichteverlauf, zum Magnetfeld und zur thermischen Bilanz bekannt und nichts davon deutet auf einen großen Hohlraum hin.  Möglicherweise gibt es trotzdem Hohlräume im Innern der Erde. Die müssten aber erst noch gefunden werden.

Doch da  gibt es ja noch den Agartha-Mythus, ein geheimnisvolles unterirdisches Reich. Eng verbunden mit den Mythen der verschwundenen Welten ( Hyperborea, Atlantis, Lemuria ) und mit den Theorien der hohlen Erde. Der Legende nach ist Agartha, ein Land, das von den Hyperboreanern in der Wüste Gobi gegründet wurde. Es  soll nach einer Katastrophe von der Erde verschlungen worden sein. Ein Teil seiner Bewohner flüchtete unter den Himalaja, wo sie ein Wissenszentrum namens Agartha gründeten, während ein anderer Teil nach Hyperborea zurückkehren wollte, aber auf dem Weg anhielt und Shambhala gründete.


Mythen dieser Art waren im Westen bis zur zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts n. Chr. und zum Beginn des 20. Jahrhunderts n. Chr. noch völlig unbekannt. Sie wurden der Öffentlichkeit erst durch eingeweihte Theosophen wie der russlanddeutschen Okkultistin Helena Petrovna Blavatsky (*1831-†1891), dem polnischen Schriftsteller und Forschungsreisenden Ferdinand Ossendowski (*1876 – †1945), dem russischen Schriftsteller, Archäologe, Wissenschaftler und Philosoph Nicholas Roerich (*1874- †1947), dem französischen Okkultist Saint-Yves D’Alveydre (*1842 – †1909), dem spanischen Theosoph, Freimaurer und Astrologen Mário Roso de Luna (1872 – †1931),  dem französischen Metaphysiker und Esoteriker  René Guénon (*1886 – †1951) und dem brasilianischen Theosophen Henrique José de Souza (*1883 – †1963), offenbart. Der Mythus von Agharta entspricht den  alten Mythen vom verlorenen Paradies, wie sie in der Überlieferung verschiedener Völker vorkommen.


Die griechische Mythologie kennt Agharta als Elysische Gefilde; die Veden als Berg Meru; in der hebräischen Tradition ist es  Edom, die Stadt der sieben Könige, eng verbunden mit dem Garten Eden; die Völker der Azteken und Maya in Mittelamerika kannten Agharta als Tula, und Mayapan; in der keltischen Mythologie kannte man Tuatha Dé Dannan; in der Artussage Avalon; und in der germanischen Mythologie Walhalla (Tal der Könige) usw.

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