Die Rosenkreuzer

Das Symbol der  Rosenkreuzer  ist ein Kreuz mit einer oder mehreren Rosen. Die Rosenkreuzer sind nach dem legendarischen bzw. literarischen Charakter Christian Rosencreutz benannt. Christian Rosencreutz ist keine historische Person, sondern eine literarische Fiktion und Schöpfung des deutschen Theologen, Schriftstellers und Mathematikers Johann Valentin Andreae (* 1586 ; † 1654). Er gilt als einer der Urheber der Rosenkreuzer-Legende und wahrscheinlicher Verfasser der Legende von Christian Rosenkreutz.  Die Anfänge des Rosenkreuzertums liegen im 17. Jahrhundert in  Württemberg.  Um 1760 wurde mit dem Orden der Gold- und Rosenkreuzer die erste Rosenkreuzerorganisation im Umfeld der Freimaurerei gegründet.  Die Rosenkreuzer des 17. Jahrhunderts beschäftigten sich mit den klassischen Geheimlehren Magie, Astrologie, Alchemie, Kabbala und Theosophie. Der Orden fand 1787 bereits wieder sein Ende. Er wurde von König  Friedrich Wilhelm II. mit dem Religionsedikt von 1788  verboten. Ab Mitte des 19. Jahrhunderts entstanden (zunächst im englischsprachigen Raum) weitere rosenkreuzerische Gruppen, besonders einflussreich war der Hermetic Order of the Golden Dawn. Den Ursprung des Rosenkreuzertums bilden drei Grundschriften des 17. Jahrhunderts, auch als „Manifeste“ der Rosenkreuzerbruderschaft bekannt:


  1. Fama Fraternitatis
  2. Confessio Fraternitatis
  3. Chymische Hochzeit


Die Fama Fraternitatis führt aus, wie sich zu Beginn des 17. Jahrhunderts die exakten Erfahrungswissenschaften von den bis dahin spekulativen Naturwissenschaften zu trennen begannen: Aus der mittelalterlichen Alchemie entstand langsam die Chemie, und aus der Astrologie ging die Astronomie hervor. Dann folgt ein kurzer Abriss der Lebensgeschichte des legendären Christian Rosencreutz . Das Anliegen der Confessio Fraternitatis, die bereits in der Fama von 1614 an zwei Stellen angekündigt wurde, ist, die Fama zu verteidigen und einzelne Problemkreise daraus, weiter zu erläutern. Die gegenwärtige Philosophie wird als mangelhaft verurteilt, während die Philosophie der Bruderschaft als einzig Wahrheit gepriesen wird. In der Schrift wird der Papst angegriffen und das Bibellesen als wesentlicher Zugang zur rosenkreuzerischen Gesellschaft propagiert. In der Confessio sind auch zum ersten Mal die Geburts- und Sterbensdaten des angeblichen Gründers, 1378–1484, erwähnt.  Die dritte Rosenkreuzer-Grundschrift, die Chymische Hochzeit des Christian Rosencreutz erschien 1616 in Straßburg in Form eines alchemistischen Märchens. Auf der Titelseite der Chymischen Hochzeit ist die Monas-Glyphe (siehe Bild links) des englischen Mathematikers, Astronomen, Astrologen, Geografen und Mystikers John Dees abgebildet. In seinem 1564 veröffentlichten Buch Monas Hieroglyphica führte er mithilfe der Mathematik, Kabbala und Alchemie die Schöpfung auf eine Einheit aus Punkt, Linie und Kreis zurück. Der englische Philosoph, Theosoph und Mediziner Robert Fludd sah die tiefere Bedeutung dieses Symbols in der kosmischen Einheit mystischer Aspekte aus Astrologie, Astronomie und Alchemie.


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