Die Harappa-Kultur

Die Harappa- oder auch Induskultur, war eine vorgeschichtliche (3.–2. Jahrtausend v. Chr.) indische Kultur, benannt nach der Stadt Harappa im Pandschab (Pakistan). Die Induskultur ist eine der größten, aber auch eine der bisher immer noch rätselhaftesten Kulturen des Altertums. Sie gehört zu den Hochkulturen der Bronzezeit. Doch bis heute weiß man nur wenig über sie. Weder wurde bislang ihre Schrift entschlüsselt, noch ihr Verschwinden ab etwa 1900 v. Chr. geklärt. Bis heute wurden über 140 untergegangene Städte und Siedlungen, hauptsächlich entlang des Indus und des Ghaggar gefunden. Die beiden größten Städte der Harappa-Kultur waren wohl Harappa und Mohenjo-Daro. Letztere ist die größte noch erhaltene historische Siedlung und vermutetes Hauptzentrum der Harappa-Kultur aus der Bronzezeit. Weitere größere Fundorte sind bei Dholavira, Ganweriwala und Lothal. Die Städte sind eindrucksvoller Beleg dafür, dass die Induskultur bereits eine Architektur, eine regelmäßige Stadtplanung einschließlich gepflasterter Straßen mit Straßenablauf (Gullys) kannte. Da in der Indusebene selbst keine nennenswerten Natursteinvorkommen zu finden sind, wurde für die Bauten nur gelegentlich Naturstein verwendet, hauptsächlich in den Fundamenten größerer Bauanlagen. Alle sonst erhaltenen Baustrukturen sind überwiegend aus luftgetrockneten Lehmziegeln. Irgendwann ab etwa 2000 v. Chr. begann der Untergang der Harappa-Kultur. Die großen Städte wurden verlassen und um 1800 v. Chr. waren die meisten Städte aufgegeben.  Warum ist unklar. In den folgenden Jahrhunderten gingen die Errungenschaften und die Erinnerung an die Induskultur vollständig verloren. Erst 1844 wurden die Ruinen von Harappa von James Lewis einem Soldaten der Ostindien-Kompanie wieder entdeckt.

Mohenjo-Daro ist eine historische Siedlung am Unterlauf des Indus im heutigen Pakistan. Sie war ungefähr von 2600 bis 1800 v. Chr. Teil der bronzezeitlichen Indus-Kultur. Der Ort wurde ebenso wie Harappa aus unbekannten Gründen verlassen, geriet danach in Vergessenheit, und wurde erst 1922 von britisch-indischen Archäologen wiederentdeckt. Einerseits ist Mohenjo-Daro die größte noch erhaltene historische Siedlung aus der Bronzezeit, und viele Erkenntnisse können dadurch als gesichert bezeichnet werden. Andererseits existieren auch viele Annahmen und Vermutungen, die weder durch ausreichend begründete Indizien noch durch und Fakten untermauert werden konnten.


In Mohenjo Daro soll es angeblich Beweise für eine im Altertum stattgefundene Atomexplosion geben.  Mohenjo-Daro z. B. sei im 19. Jh. v. Chr. aus unbekannten Gründen plötzlich aufgegeben worden. Der studierte Archäologe und Buchautor David Hatcher Childress behauptet, die antike Stadt wurde durch eine Atombombe zerstört. Die vergessene Stadt wurde erst 1922 durch den indischen Archäologen R. D. Banerji wiedergefunden und ausgegraben. Auf ihren Straßen lagen zahlreiche menschliche Skelette. Sie lagen einfach verstreut herum, so wie sie hingefallen waren. Keramik-Überresten war anzusehen, dass sie durch hohe Hitzeeinwirkung geschmolzen waren. Überall in der Stadt waren Ziegel verglast.  Das Merkwürdigste jedoch waren hohe radioaktive Strahlungswerte an den Überresten. Sowjetische Untersuchungen an einzelnen Skeletten zeigten eine 50-fach höhere Strahlung als normal.  Im Sanskrit Nationalepos Mahabharata soll eine Antwort zu finden sein. Das Mahabharata ist in achtzehn Kapitel (Bücher) unterteilt und umfasst etwa 100.000 Doppelverse. Es handelt vom Krieg zweier Dynastien um den Thron von Hastinapura. Es ist sehr wahrscheinlich, dass es sich im Kern um ein historisches Geschehen handelt, für viele Inder sind, die Begebenheiten Tatsache. Der Kampf wird als schrecklicher Bruderkrieg dargestellt, bei dem viele Menschen starben. In dem Epos wird angeblich der Einsatz einer Atombombe dargestellt. Der betreffende Passus lautet:


… einem einzigen Geschoss, das die Kraft des Universums in sich trug.
Eine weiß glühende Säule aus Rauch und Flammen, heller als zehntausend Sonnen, erhob sich in all ihrem Glanz …
Es war eine unbekannte Waffe, ein eiserner Donnerkeil, ein gigantischer Todesbringer, der das ganze Volk der Vrischnis und der Andhakas zu Asche verbrannte …
Die Körper waren so verbrannt, dass sie unkenntlich waren. Ihre Haare und Nägel fielen aus. Tongefäße zerbrachen ohne ersichtlichen Grund, und die Vögel waren weiß geworden. Nach ein paar Stunden waren alle Nahrungsmittel vergiftet. …
Um diesem Feuer zu entgehen, warfen sich die Soldaten in die Flüsse und versuchten, sich und ihre Ausrüstung abzuwaschen …


Dem wird von Kritikern entgegengehalten, dass die gesamte Passage überhaupt nicht zusammenhängend in der Mahabharata vorkommt, sondern ein Zusammensuchen verschiedener Textstellen aus Buch 7 und 16 ist. Auch die angeblich hohe Radioaktivität wird angezweifelt.  Von offizieller Seite wird behauptet, die Fossilien seien erst durch einen Störfall in einem nahe gelegenen indischen Kernkraftwerk radioaktiv geworden.

Die Harappakultur ist eine der drei frühesten Zivilisationen der Welt und nur vergleichbar mit den Hochkulturen des alten Ägyptens und Mesopotamien. Die Menschen der Harappakultur betrieben erfolgreich Landwirtschaft, benutzten Pflüge, die von Wasserbüffeln gezogen wurden.  Viele handwerkliche Produkte wurden hergestellt, unter anderem Kleidung, Werkzeuge und Schmuck. Binnenhandel wie auch Außenhandel war hervorragend organisiert. Mit dem sumerischen Mesopotamien betrieb man intensiven Handel, wie die dort gefundenen Siegel und Waren belegen. Auch Schmuck und Elfenbein wurde ausgeführt. Die Induskultur war insbesondere für die Herstellung von Schmuck aus Edelsteinen wie dem Karneol, Achat, Jaspis und Lapislazuli als auch aus Gold berühmt. Im Grab einer sumerischen Königin in Ur, Mesopotamien – im Süden des heutigen Iraks – fanden Archäologen ein mit Karneolen besetztes Schmuckstück, das der Induskultur zugeschrieben wird. Die metallurgische Erzeugung von Kupfer, Bronze, Silber, Gold und deren Verarbeitung war den Indus ebenso bekannt. Mit hoher Kunstfertigkeit wurden daraus Werkzeuge und Waffen hergestellt. Die Indus kannten Tanz, die Malerei und die Musik. Auch die Grundlagen der Medizin und Zahnheilkunde war ihnen bekannt. Größere Steinplastiken wurden nur wenige gefunden. Entdeckt wurden aber viele kleinere Skulpturen aus Ton, die hauptsächlich schlanke weibliche Figuren und sehr detailliert gearbeitete Tierfiguren darstellen. Auch Köpfe sowie auf Podesten thronende Widder sind unter den Fundstücken. Trotz zahlreicher Bemühungen ist die Indus-Schrift bis heute nicht sicher entschlüsselt. In Fachkreisen wird bisher sogar kontrovers diskutiert, ob die Indus-Schrift überhaupt eine Schrift ist.  Sie ist jedenfalls mit keiner bekannten Schrift verwandt. Typische Inschriften sind nicht länger als vier oder fünf Zeichen, die längste bekannte Inschrift umfasst 26 Zeichen. Eine zentrale Frage ist, welchem Zweck die so kulturtypischen, wenige Zentimeter großen Siegel aus Speckstein, Kalkstein, Ton, Kalzit und Marmor, aber auch aus Silber dienten, die in nahezu jeder größeren Siedlung der Harappa-Kultur gefunden wurden. Auf ihnen sind häufig Stiere dargestellt. Und was bedeuten die Schriftzeichen auf den Siegeln?

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