Der Hünen Stein

Westlich von Sandhausen steht auf einer Lichtung in einem Waldstück der Hünen Stein. An diesem Ort wird das Grabmal eines Hünen oder auch eine Kultstätte aus germanischer Zeit vermutet. Der Stein hat oberirdisch eine Höhe von 80 cm, eine Breite von 150 cm und eine Dicke von 90 cm; er soll etwa 100 cm tief im Boden stecken. Er besteht aus Buntsandstein. Wahrscheinlich ist er irgendwann umgestürzt. Er stammt möglicherweise vom Kriemhildenstuhl (siehe Bild unten links).


Der Kriemhildenstuhl ist ein römischer Steinbruch aus der Zeit des Kaisers Septimius Severus (193-211 n. Chr.). Der Steinbruch wurde von der in Mainz stationierten 22. Legion der römischen Armee betrieben. Er liegt links des Flüsschens Isenach im Nordwesten von Bad Dürkheim am Südosthang des Kästenberges. Der römische Steinbruch wurde aus unbekannten Gründen mit der Nibelungensage und der Figur der burgundischen Königstochter Kriemhild in Verbindung gebracht.

Etwa 200 nach Chr. begannen die Römer im "Territorium Legionis" den Steinbruch auszubeuten. Soldaten der 22. römischen Legion brachen riesige Quader aus dem Sandstein, brachten dies ins Tal und transportierten sie von dort aus über das Flüsschen Isenach über den Rhein stromabwärts nach Mainz. Der oberirdisch sichtbare Teil des Hünen Steins hat eine mehr oder weniger dreieckige Form, insgesamt könnte der Stein aber quaderförmig sein. Eindeutige Bearbeitungsspuren sind an ihm nicht erkennbar, allerdings befindet sich an einer Schmalseite eine auffällige Rinne. Dabei kann es sich um eine sogenannte Transportrille handeln, in der die Römer Steinblöcke auf Kufen und Rollen den Berg hinunter ins Tal schafften.

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