Punt

Das legendäre Goldland Punt ist durch altägyptische Reliefs und Inschriften belegt. Danach lag Punt östlich von Ägypten am Meer. Über die genaue Lage wird bis heute gerätselt. Einige Ägyptologen lokalisieren es südöstlich von Nubien, eine Ansicht die sich weitgehend durchsetzte. Andere wiederum vermuten Punt am Horn von Afrika, vielleicht im heutigen Somalia (hier gibt es eine autonome Region namens Puntland) oder in Eritrea. Eine Lage weiter südlich gilt als abwegig, da zu weit von Ägypten entfernt. Von einigen Forschern wurde Punt sogar mit Ophir, einem biblischen sagenhaft reichen Land in Zusammenhang gebracht.Die kürzeste Verbindung über Land vom Nil zum Roten Meer, mündete bei Koptos (Gebtu) einer ägyptischen Stadt am Ostufer des Nils. Koptos war ein wichtiger Handelsort der alten Ägypter. Eine Karawane brauchte für die Strecke nur fünf Tage. Zwischen Koptos und dem Roten Meer lag auf halber Strecke im Wadi Foahir, Bir Umm Fawakhir, die einzige antike Goldgräbersiedlung in Ägypten. Von Koptos aus brachen viele Expeditionen nach Punt auf. Die Ägypter importierten aus Punt eine Vielzahl von Handelsgütern wie Weihrauch, Ebenholz, Elfenbein, Gold, Silber, Augenschminke, Speisesalz, Straußenfedern und –eier, aber auch Affen und Hunde. Bekannte Expeditionen nach Punt führten z. B. Pharao Sahure (5. Dynastie) sowie Ramses III (20. Dynastie) durch. Des Weiteren Bawerdjed, ein altägyptischer Beamter ebenfalls zur Zeit der 5. Dynastie. Er trug den Titel eines „Gottessiegelbewahrers“ und leitete während der Regierungszeit von König Djedkare (ca. 2410–2380 v. Chr.) eine Expedition nach Punt. Außerdem ein Beamter Henenu, der während der Regentschaft von Mentuhotep III. (11. Dynastie) nach Punt reiste.

Die wohl berühmteste Expedition unternahm die Königin Hatschepsut (18. Dynastie), die in Begleitung ihres Schatzmeisters Nehesis zum Erwerb unter anderem von Myrrhe und Zedern nach Punt reiste. Ein Bericht dieser Reise ist als Relief (siehe Bild rechts) im Totentempel Hatschepsuts an der Wand einer Pfeilerhalle („Punthalle“) in der antiken Nekropole Deir el-Bahari nördlich von Theben erhalten geblieben.

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