Tantra

Tantra ist ein Lehrwerk von ursprünglich streng geheim gehaltenen (esoterische) Inhalten, die sich hauptsächlich mit Mystik, Magie und Techniken zur Selbsterkenntnis und Erlösung aus dem Kreislauf der Wiedergeburt beschäftigen. Aus der tantrischen Tradition stammt unter anderem die Lehre von den sieben Chakras. Die Ursprünge des Tantra beginnen im 2. Jahrhundert in Indien zunächst als esoterische Form des Hinduismus und später des Buddhismus. Tantrische Methoden beinhalten auch magische Praktiken wie etwa Wetterzauber oder Schadenzauber (schwarze Magie).


Es gibt drei Arten von Tantra: weißes, rotes und schwarzes Tantra. Rotes Tantra befasst sich mit sexuellen Praktiken, schwarzes Tantra befasst sich magischen und schwarzmagischen Praktiken zur Manipulation von Energien und Geistern. Weißes Tantra umfasst Praktiken zur Reinigung des Astralkörpers und zur Erweckung der Kundalini und wird deshalb auch Kundalini Yoga genannt.


Die Philosophie von Tantra basiert auf dem Prinzip der Dualität aller Dinge. Nichts ist einzeln, sondern alles ist bipolar oder doppelpolig. Die Grundwesenheit der Natur ist zwiefältig und doch eins, in der Erscheinung nur zweifacher Gegensatz. Dies ist das Gesetz von der Einheit der Gegensätze: Jedes Ding bedarf zu seinem Sein seines Gegenteils.


Im Tantra spielen Mantras eine besondere Rolle.


Mantras (Sanskrit: मन्त्र, Spruch) sind eine uralte hinduistische Tradition, die sich bis in die Zeiten der Veden und Upanishaden (philosophisch-religiösen Schriften) zurückverfolgen lässt. Bereits ca. 4.000 Jahre vor Christus, waren Mantras in Indien fester Bestandteil spiritueller Rituale. Es sind heilige Silben, Worte oder Verse, deren Kraft sich durch meist wiederholtes Aussprechen in der Naturwirklichkeit manifestieren soll. Mantren können entweder sprechend, flüsternd, singend, in Gedanken rezitiert oder auch aufgeschrieben (Likhita-Japa) werden. Letzteres ist eine sehr machtvolle Technik, um die Wirkung des Mantras zu spüren. Beim geschriebenen Mantra sind die drei wichtigen Aspekte des Denkens, das Sehen, das Hören und das Fühlen beteiligt. Bestimmte Kombinationen von Mantren, richtig intoniert haben z. B. in Form von Beschwörungsformeln, eine wichtige Funktion als wirksame Kraft. Das Mantra ist ein Energieträger, eine Schwingung und damit ein Teil der Urschwingung. Die Wirkung ist von der Kraft des Meditierenden und von der Dauer der Wirkung der Schwingung abhängig. Die Sprache der Mantras ist das Sanskrit (Sprache der Götter). Sanskrit ist die älteste Sprache der Welt und wird in Indien seit Jahrtausenden für spirituelle Zwecke gebraucht. Die Mantras der Sanskritsprache haben eine besondere Kraft. Über die Kraft des Klanges können sie die feinstofflichen Energiekanäle (Nadis) im Astralkörper reinigen, die Chakras erwecken und aktivieren. Wodurch sich wiederum das Prana-Level in den Chakren verbessert. Chakren sind die 7 Hauptenergiezentren im menschlichen Körper, durch die der energetische Austausch mit der Außenwelt stattfindet.


Im Wesentlichen werden drei Arten von Mantren unterschieden:


1. Wörtliche Mantren mit Form, die sich an eine bestimmte Gottheit oder an einen bestimmten Aspekt eines Gottes richten

2. Wörtliche Mantren ohne Form, die sich an das formlose Göttliche richten

3. Einsilbige Keim-Mantren, die speziell auf ein Energiezentrum (Chakra) wirken und es aktivieren können, z. B. die Silbe Om.


Im Christentum kommt das Mantra "Om" als Amen und im Islam als Amin vor; die Buddhisten rezitieren es als "Om Mani Padme Hum".

 Bei besonderer Konzentration kann man nur durch Mantra-Singen die Kundalini (evolutionäre Kraft im Menschen) erwecken.


Der menschliche Körper soll mit einem elektromagnetischen Feld, der sogenannten Aura, umgeben sein. Die Aura auch Energiekörper oder Ätherkörper ist eine eng mit den Chakras verknüpfte energetische Ausstrahlung, die den Körper des Menschen lichtkranzartig umgibt. Ein eindeutiger naturwissenschaftlicher Nachweis ist bisher nicht erbracht worden. Die Behauptung, die mittels Kirlianfotografie abgebildeten Koronaentladungen seien ein Abbild der Aura, konnte bisher auch nicht belegt werden. 
 

Im Jahre 1938 machte der sowjetische Erfinder und Forscher Semjow Kirlian zusammen mit seiner Frau die Entdeckung, dass mit der Hilfe eines Hochfrequenzgenerators auf Fotopapier aufgenommene Gegenstände einen Lichthof abbilden. Die Kirlians erklärten dieses Phänomen so, dass diese Fotos die Lebenskraft oder Aura zeigten, die angeblich alle lebenden Dinge umgibt. Jedoch tritt dieses Leuchten auch bei nicht-lebendigen Objekten auf. Die Wissenschaft hat eine andere, weniger mythische Erklärung. Die bei dieser Fototechnik erzeugte Hochspannung ionisiert die Luft um das fotografierte Objekt. Wenn diese Luft nur geringste Spuren von Wasser oder Wasserdampf enthält, entsteht eine leuchtende Silhouette rund um das Objekt. Wissenschaftler nennen diesen Effekt Koronaplasma-Entladung. Ein sehr bekanntes Kirlian-Experiment fotografiert ein langsam sterbendes Blatt. Das Foto wurde gemacht, als das Blatt gerade frisch abgeschnitten worden war. Das Resultat war ein starkes Leuchten. Auf den darauffolgenden Bildern wurde das leuchten immer schwächer, was mit der Lebenskrafttheorie erklärt wurde. Mittlerweile ist aber bekannt, dass das schwächer werdende Leuchten daher kommt, dass das Blatt Wasser verliert und mit der Zeit austrocknet. In einem Vakuum tritt der Kirlian-Effekt z. B. nicht auf, weil es in einem solchen keinen Wasserdampf gibt. Das verhindert die Ionisierung. Doch mit diesen Erkenntnissen, die die Kirlianfotografie entmystifizierten, ist die Existenz der menschlichen Aura nicht widerlegt.
 

Dass die Aura mit einem einfachen optischen Hilfsmittel sichtbar gemacht werden kann, ist dem britischen Arzt Dr. Walter John Kilner zu verdanken. Walter John Kilner wurde am 23. Mai 1847 in Bury St. Edmunds in Suffolk, England, geboren. Kilner begann sich für die menschliche Aura zu interessieren, einen leuchtenden Bereich, der alle Lebewesen umgibt und für empfindsame Menschen sichtbar ist. Bereits der bayerische Erfinder und Ingenieur​ Baron Georg von Reichenbach (1772-1826), behauptete, Auren um die Pole von Magneten und um menschliche Hände sehen zu können. Dies faszinierte Kilner und 1908 begann er mit Experimenten, um herauszufinden, ob er einen Schirm herstellen konnte, der, wenn er durch ihn hindurchschaute, die Aura für das unempfindliche Auge sichtbar machen würde. Dies gelang ihm 1911 mit dem dunkelblauen, chemischen Farbstoff Dicyanin, der zwischen zwei Brillengläsern aufgetragen, die Auren der Menschen sichtbar machte und angeblich auch einen Blick in die astrale Welt ermöglichen solle. Dicyanin ist ein Produkt aus dem Steinkohlenteer. Kilner stellte im Laufe seiner Experimente fest, dass Krankheit die Farbe und Größe der Aura beeinflusste, wobei geistiger Verfall zu einer Verringerung der Größe führte und der bevorstehende Tod die Aura auf fast nichts schrumpfen ließ. Er war der Erste, der die menschliche Aura als wissenschaftliche Tatsache und nicht als fragwürdiges psychisches Phänomen untersuchte.


Gemäß der esoterischen Lehre der Anthroposophie ist der Mensch in der Evolution neben den Naturreichen der Mineralien, Pflanzen und Tiere als viertes Reich mit seinen drei Körperebenen - Physischer Leib – Ätherleib oder Lebensleib – Astralleib oder Seelenleib - an allen Naturreichen beteiligt, ragt aber mit seinem Ich aus der Natur heraus. Nur der physische Leib sei mit den gewöhnlichen Sinnen wahrnehmbar. Die anderen Körperebenen seien nur Menschen mit übersinnlichen Fähigkeiten sichtbar bzw. wahrnehmbar. Jedes Lebewesen habe einen Ätherleib. Dieser sei Träger der Vererbung. Einen Astralleib, (Seele ?) genannt, sei dagegen nur bei „beseelten“ Wesen vorhanden: bei Tieren und Menschen. Dieser seit Träger des bewussten Innenlebens, der Gefühle und Begierden, aber auch des Unbewussten. Das 'Ich' schließlich sei der eigentliche Wesenskern des Menschen. Das Ich trägt das Karma, besteht nach dem Tod fort und inkarniert sich erneut in einem anderen Körper. Im Wachbewusstsein sind alle vier Wesensglieder eng miteinander verbunden. Beim Einschlafen lösen sich Astralleib und Ich vom physischen und ätherischen Leib. Dieser Zustand des traumlosen Schlafs liegt bei den Pflanzen permanent vor. Im Zwischenzustand des Traumbewusstseins verbindet sich der Astralleib teilweise mit dem Ätherleib, nicht aber mit dem physischen Leib. Ein vierter Zustand ist der Tod, bei dem sich die höheren Wesenskörper einschließlich des Ätherleibs vom physischen Leib trennen, welcher zerfällt.Erst später löst sich auch der Ätherleib und danach der Astralleib auf, und das Ich geht in eine geistige Welt ein, in der es sich auf seine Wiedergeburt (Reinkarnation) vorbereitet. Von Inkarnation zu Inkarnation, aber auch innerhalb eines „Erdenlebens“, entwickelt sich der Mensch als seelisches und geistiges Wesen weiter.


Eine andere Sichtweise unterscheidet vier Ebenen, die ätherische Aura (Ätherkörper), die emotionale Aura (Emotionalkörper, den Gefühlskörper oder Astralleib), die mentale Aura (Mentalkörper) und die spirituelle Aura (spiritueller Körper, Kausalkörper). Letzterer ist Träger des Karmas.


Die Lehre vom Karma ist ein spirituelles Konzept, nach dem jede Handlung – physisch wie geistig – unweigerlich eine Folge hat (das Gesetz vor Ursache und Wirkung). Diese Folge muss nicht unbedingt im gegenwärtigen Leben wirksam werden, sondern sie kann sich auch erst in einem zukünftigen Leben manifestieren. Die Theorie von Karma bietet somit auch eine Erklärung für das Rätsel von anscheinend unverschuldetem Leid und gesellschaftlicher Ungleichheit. Karma entsteht durch eine kosmische Gesetzmäßigkeit und nicht etwa wegen einer Beurteilung durch Gott: Es geht nicht um „Göttliche Gnade“ oder „Strafe“. Wer in diesem Leben andere Menschen und Tiere unterdrückt oder quält, wird so schnell im nächsten Leben selbst zu einem Unterdrückten oder Gequälten: Das ist Karma.


Karma und Wiedergeburt sind in verschiedenen Lehren unterschiedlich miteinander verknüpft. Zu der Frage, wie sich Karma realisiert, gibt es mehrere Auffassungen:
 

  • Karma im Hinduismus: Der Mensch ist frei und für sein Karma unbedingt selbst verantwortlich. Jeder Mensch hat sein eigenes kosmisches Gesetz, dass es zu erfüllen gilt, und die Erfüllung ist ausschlaggebend dafür, ob Taten gutes oder schlechtes Karma bewirken. Die Seele verlässt nach dem Tod den Körper und wird in einem neuen, durch Karma bedingten Leib neu geboren. Die Vergeltung findet teils im Jenseits, teils in der neuen Existenz statt. Gutes Karma kann eine zeitlich begrenzte Seligkeit im „Himmel“ (dem Aufenthaltsort der Götter) erwirken, schlechtes Karma dagegen einen Aufenthalt in der „Hölle“, jedoch nicht als endgültiger Zustand, sondern z. B. im Wechsel mit der Tiergeburt. Alle guten Werke können Karma abbauen.


  • Karma im Buddhismus: Alles Handeln und Denken bewirkt Karma und führt zu weiteren Verstrickungen in der Welt. Ziel der buddhistischen Praxis ist es, kein Karma mehr zu erzeugen und somit diesen Kreislauf hinter sich zu lassen. Entscheidend für die bei einer Handlung erzeugte karmische Prägung ist die der Handlung zugrunde liegende Absicht. Gemäß der buddhistischen Lehre steht hierbei das Denken als Handlungsform und Ursache für Karma an oberster Stelle; körperliche Handlungen und Rede sind untergeordnet.


  • Karma im Jainismus: Karma wird hier nicht nur als eine auf Handlung basierende Gesetzmäßigkeit von Ursache und Wirkung verstanden, sondern zudem als etwas Substanzielles aufgefasst, feinstoffliche, nicht wahrnehmbare karmische Partikel. Ein zwischen der karmischen Materie und den Seelen herrschendes Spannungsverhältnis hält den Kreislauf der Wiedergeburten in Gang. Die seit anfangs loser Zeit das Universum durchdringenden Karmapartikel, werden von den Seelen durch Handlungen angezogen. Das Karma sammelt sich infolgedessen im Kausalkörper jeder einzelnen Seele an. In diesem Zustand sind die Seelen zur ständigen Wiederkehr in die vier Daseinsbereiche gezwungen: das Reich der Menschen, das Reich der Pflanzen und Tiere, der Himmel und die Hölle. Dieser Kreislauf kann ausschließlich in menschlicher Gestalt, beenden können, da der Mensch als einziges Wesen die Voraussetzungen für die vollständige Befreiung vom Karma und Erlösung mit sich bringt. Die so befreiten Seelen, die sich allen Karmas entledigt haben, bestehen aus reiner Bewusstheit und sind frei von jeglicher Gedankenaktivität, Empfindung, Körperlichkeit oder Willensimpulsen.


Karma ist die Summe aller Handlungen im Leben. Menschen die durch schlechte Taten schlechtes Karma angesammelt haben, werden gemäß dem Gesetz von Ursache und Wirkung immer wiedergeboren– immer wieder in neuer Gestalt (z. B. auch als Tier) mit einem neuen Schicksal. Denn nur so kann das schlechte Karma wieder abgebaut werden. Karma ist daher untrennbar mit dem Kreislauf der Wiedergeburten verbunden und damit an die Gültigkeit des Ursache-Wirkungs-Prinzips auf geistiger Ebene auch über mehrere Lebensspannen hinweg. Das Ziel ist, Karma abzubauen und kein neues Karma zu produzieren und so den ewigen Kreislauf der Wiedergeburten zu überwinden. Eine der bedeutenden Fragen im Kontext der Karma-Lehre ist, ob Karma für das Schicksal des Menschen verantwortlich ist und welche Auswirkungen dies auf den freien Willen hat. Mit anderen Worten: beruht das, was sich ereignet, vollständig auf freiem Willen, oder ist das Geschehen vollständig festgelegt? Gilt letzteres, kann z. B. eine Person, die jemanden tötet, behaupten, dass dies durch Karma bewirkt wurde. Dass sie keinen freien Willen hat und lediglich die notwendige Folge vollführt, die ihr Opfer durch eigenes Karma in früheren Leben verdient hat. Das würde bedeuten, dass aufgrund karmischer Voraussetzungen ein freier Wille nicht möglich und der Wille selbst karmisch bedingt ist. Gegen eine Verneinung des freien Willens sprechen aber z. B. die ethischen Maximen des Buddhismus. Diese setzen zwingend die eigene Entscheidungsfähigkeit voraus, andernfalls wären alle sittlichen Postulate sinnlos. Karma ist danach nicht deterministisch. Zwar ist der Mensch durch karmisch bedingte Faktoren prädisponiert (veranlagt), nicht aber determiniert (festgelegt). Karma ist kein Schicksal im Sinne von Fatalismus, sondern beinhaltet immer die Möglichkeit zur Gestaltung des eigenen Daseins. Der Mensch ist frei und hat sein Schicksal selbst in der Hand.


Chakras werden in der hinduistischen Lehre die durch Energiekanäle verbundenen subtilen radförmigen Energiezentren zwischen dem physischen Körper und dem feinstofflichen Körper des Menschen genannt. Die Chakras drehen sich mehr oder weniger schnell. Durch diese fortwährende drehende Bewegung nehmen sie Lichtkräfte aus der Umgebung auf, die ihrem Schwingungsniveau entsprechen, und geben diese an die stofflichen Organe weiter. Die aufgenommene Lichtkraft wird auch Prana oder Lebenskraft genannt. In der Quantenphysik entsprechen die Lichtkraftteilchen den Photonen. Die sieben Hauptenergiezentren des Menschen, verlaufen entlang der Wirbelsäule bzw. entlang der senkrechten Mittelachse des Körpers. Sie sind durch den mittleren Energiekanal verbunden, den Sushumna-Nadi, durch den auch die Kundalini-Kraft aufsteige.


Im Tantra spielen Chakras eine besondere Rolle. Das Bild oben zeigt die Lage der Chakras im Körper nach John Woodroffe. Dieser britische Rechtsprofessor an der University of Calcutta war an hinduistischer Philosophie interessiert und studierte Sanskrit. Unter dem Pseudonym Arthur Avalon veröffentlichte er mehrere Schriften darüber. Sein bekanntestes Werk erschien 1918 unter dem Titel "Die Schlangenkraft", das sich mit Kundalini sowie der Chakrenlehre beschäftigt.
 

 Als Hauptchakras gelten (in Entsprechung zur anatomischen Lage von oben nach unten):


  1. Sahasrara: Kronen- oder Scheitelchakra
  2. Ajna: das Stirnchakra
  3. Vishuddha: Hals- oder Kehlchakra
  4. Anahata: Herzchakra
  5. Manipura: Nabel- oder Solarplexuschakra
  6. Svadhisthana: das Sakral- oder Sexualchakra
  7. Muladhara: das Wurzelchakra 


Der Zustand der Chakren wirkt sich positiv oder negativ auf die zugehörigen Organe ebenso wie auf die Psyche aus. Blockaden der Energiekanäle zeigen sich sowohl auf der physischen als auch auf psychischen Ebene. Arbeiten alle Chakras, einschließlich des Kronenchakras störungsfrei bzw. sind vollständig geöffnet, kann das Prana, die Lebensenergie frei durch den Körper fließen und der Mensch hat die höchste Stufe seiner spirituellen Entwicklung erreicht. Prana  (Sanskrit,= Lebenshauch) steht im Hinduismus für die Lebenskraft des Menschen. Westliche Wissenschaftler lehnen den Begriff ab. Eine andere Bezeichnung für Prana ist Od. Das Od (der Name stammt aus dem Nordischen) ist nach seinem Entdecker K. von Reichenbach eine bisher unbekannte Naturkraft, ein sogenanntes Dynamid, in ihren Gesetzen und Erscheinungsweisen ähnlich der Elektrizität oder dem Magnetismus. Das Od verhält sich gerade so wie der Magnetismus vollkommen polar. Der Begriff wird auch als Odem, Lebenskraft oder Geisteskraft interpretiert und wird heute weitläufig der Esoterik zugeordnet. Für die Begriffsklärung Odkraft wird auch der Begriff Lebenskraft angeführt. Die Lebenskraft ist eine physikalisch vorhandene Energie mit elektro-magnetisch ähnlichen Eigenschaften. Der deutsche Arzt Franz Anton Mesmer (1734–1815) hat im 18. Jahrhundert die Lehre vom animalischen Magnetismus, nach ihm Mesmerismus benannt, postuliert. In seiner durch die Lehren des Paracelsus inspirierten Dissertation De planetarum influxu in corpus humanum (Der Einfluss der Planeten auf den menschlichen Körper) vertrat er die Ansicht, dass die gegenseitigen Anziehungskräfte der Planeten durch ein subtiles physisches Fluidum ausgeübt werden. 1771 behauptete Mesmer entdeckt zu haben, was die medizinische Forschung schon lange erfolglos gesucht hatte: ein zentrales Fluidum (Agens) des menschlichen Organismus zur Steuerung von Nerven, Muskeln und Körpersäften. Dieses Agens sollte das All und sämtliche Organismen durchfluten. Mesmer beschrieb es so: Im Körper des Menschen wirke es, „indem die Ströme des Allgemein-Flüssigen durch die Nerven auf den innersten Organismus der Muskelfieber einfließen und ihre Verrichtungen bestimmen. Die Stockung dieser Zirkulation war für Mesmer die Ursache aller Krankheiten. Durch entsprechende Vorkehrungen oder durch Berührungen durch geeignete Heiler (Magnetiseure) könne das Agens wieder in die richtigen Bahnen gelenkt werden. Dies schien Mesmer der Schlüssel zum Heil. Im Jahr 1779 formulierte er 27 Leitsätze in der Abhandlung über die Entdeckung des tierischen Magnetismus. Die davon abgeleitete Heilmethode erfuhr in der Folge große öffentliche Beachtung. In seinem Konzept vom animalischen Magnetismus bezog sich Mesmer auf wissenschaftliche Themen seiner Zeit wie Elektrizität, Gravitation und Magnetismus. Unter anderem auf Isaac Newton. Dieser hatte eine Anziehungskraft zwischen allen Massen (Gravitation) postuliert und war dabei von einer Art Äther ausgegangen. Auch Mesmer setzte einen Äther voraus, eben jenes Agens, in welchem Kräfte zwischen lebendigen Körpern aufeinander wirken. Er ging davon aus, dass sein Fluidum im Kranken ungleich verteilt sein könnte und er dies ausgleichen müsse. Er ging dabei in zwei Schritten vor:


  1. Das Aufspüren des Krankheitsherdes:  Es geschieht mit der Hand die erste Anwendung, indem man dieselbe über den in Stockung geratenen Theil, welcher sich gemeiniglich durch eine leichte im Innern der Hand wahrgenommene Wärme merkbar macht, führt und allda verweilen läßt.
  2. Das Auslösen der Heilkrise: Hat man sich vorläufig darin sicher gestellt, so berühre man beständig die Ursache der Krankheit, unterhalte die symptomatischen Schmerzen bis man sie in kritische verwandelt. Hierdurch unterstützt man die Anstrengung der Natur gegen die Ursache der Krankheit, und führt sie zu einer heilsamen Krise, das einzige Mittel, von Grund aus zu heilen


Die Mesmerschen Magnetisiermethoden wurden noch Mitte des 19. Jahrhunderts an zahlreichen Patienten angewandt. Ihre Gesamtstrahlung bildet um jeden Gegenstand eine sogenannte Aura, die Sensitive sehen können. Der Mensch erhält Prana zum Teil mit der Geburt, zum Teil muss er Prana während seines gesamten Lebenszyklus durch verschiedene Quellen erwerben und erhalten. Prana lässt sich aus guter, gesunder Nahrung gewinnen, aus gutem, sauberen und ausreichendem Trinken, aus regelmäßigem Kontakt zum Sonnenlicht, aus frischer und gesunder Atemluft (Luft). Im Körper vorhandene Energiekanäle und Energieknotenpunkte (Chakras) transportieren das Prana in die physischen Organe des Körpers zu den fünf Energiezentren. Das sind das Atemsystem , das Ausscheidungssystem, einschließlich Sexualität, Menstruation und Geburt, das Verdauungssystem, das Blutkreislauf– und Bewegungssystem und das Nervensystem, einschließlich der Kommunikation, Gehirn und der Hormone. Prana ist endlich und muss immer wieder erneuert werden. Die wichtigste Quelle von Prana ist der Atem: Der Atem ist Leben, und das Leben ist Atem. Solange der Atem im Körper weilt, solange weilt auch das Leben.
 

In der Bibel (Gen 2,7  ) heißt es: Da formte Gott, der Herr, den Menschen aus Erde vom Ackerboden und hauchte ihm Lebens (Odem) Atem in die Nase. So wurde der Mensch zu einem lebendigen Wesen. Hieraus kann der hypothetische Schluss gefolgert werden, dass Gott mit seinem Odem dem Menschen das Leben einhaucht (Aktivierung der Atmung nach der Geburt) und er zum Ende des Lebens den Odem zurücknimmt (Atemstillstand mit dem Tod).

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