Die 12 Tierkreiszeichen

Der Tierkreis (Zodiak)  ist ein Streifen von ±10° um die scheinbare Sonnenbahn (Ekliptik), in dessen Mitte (±5° um die Ekliptik) sich Mond und Planeten bewegen. Die Tierkreiszeichen sind nach 12 der Sternbilder benannt, die vor 2000 Jahren in diesen Abschnitten des Tierkreises (Koordinatensystems) standen. Der Tierkreis leitet sich ursprünglich von der mathematischen babylonischen Astronomie in Kombination mit dem babylonischen Mondkalender ab. Er wurde im ausgehenden 5. Jahrhundert v. Chr. von babylonischen Astronomen als Koordinatensystem definiert und enthält daher überwiegend babylonische Sternbilder. Die griechische Astronomie übernahm diesen babylonischen Tierkreis, und entwickelte ihn weiter zum heute bekannten Tierkreis. Der griechische Astronom  Hipparchos von Nicäa  (* um 190 v. Chr. ; † um 120 v. Chr.) entdeckte  im  2. Jh. v. Chr. dass die Erdachse ihre Richtung ändert, was  eine Folge der Massenanziehung des Mondes und der Sonne ist.  Die Richtungsänderung äußert sich durch das Fortschreiten des Frühlingspunkts entlang der Ekliptik, woraus sich auch die Bezeichnung Präzession (lateinisch für ‚Fortschreiten‘) herleitet. In der Folge wurde schnell klar, dass  die Sternbilder sich gegen die Sternzeichen (Abschnitte des Koordinatensystems) sukzessive verschieben. Daher konnten die Sternbilder nicht wirklich etwas mit den 12 Monaten des Jahres zu tun haben. In der späten Antike einigte man sich deshalb darauf, die Tierkreiszeichen unabhängig von den Sternbildern zu definieren. Beginnend mit dem Widderpunkt wurden sie seither als rein geometrische Kreis-Abschnitte zu je 30° auf der Ekliptik festgelegt, vor denen sich die Sonne nacheinander während eines Jahres zu je einem Zwölftel der Jahreslänge befindet. Die Frühlingstagundnachtgleiche (= Frühlingsäquinoktium) markiert den Beginn des Tierkreises. Sie  fällt auf den 19., 20. oder 21. März. Die Mittellinie des Zodiaks wurde von den Griechen Ekliptik genannt, weil in ihr die Eklipsen, die Sonnen- und Mondfinsternisse stattfinden.

Die Ekliptik dient als Messkreis für die Positionsbestimmung der Gestirne und der astrologischen Schnittpunkte Medium coeli (MC), Aszendent, Mondknoten und Widderpunkt. Es gibt zwei verschiedene Tierkreise, welche die Ekliptik in zwölf Tierkreiszeichen aufteilen: der tropische Tierkreis zu zwölf Abschnitten mit je 30° Kreisbogen auf der Ekliptik, der sich astronomisch an den Äquinoktien (= Tagundnachtgleiche) und Sonnenwenden (= der höchste beziehungsweise der niedrigste mittägliche Sonnenstand) ausrichtet und den siderischen Tierkreis, der sich an den – unterschiedlich großen – Sternbildern im Bereich der Ekliptik orientiert.

Im 3. Jahrhundert v. Chr. stimmten der tropische und der siderische Tierkreis noch weitgehend überein. Heute stehen die beiden Tierkreise jedoch ca. 30° verschoben zueinander. Wenn also derzeit bei einer menschlichen Geburt etwa Anfang Januar die Sonne im Tierkreiszeichen Steinbock steht, befindet sie sich räumlich im Sternbild Schütze. Grund dafür ist die Präzession (Richtungsänderung der Erdachse). Mit einer Geschwindigkeit von 1° in rund 72 Jahren wandert dabei aus Sicht der Erde der Widderpunkt rückwärts durch die unterschiedlich großen Sternbilder. Um Christi Geburt wechselte er vom Sternbild Widder in das Sternbild Fische.

Beim tropischen Tierkreis wird ausgehend vom Frühlingspunkt die Ekliptik in 360° mit zwölf Abschnitten zu 30° unterteilt: die zwölf Tierkreiszeichen. Hier haben sich die Ekliptiksternbilder im Verhältnis zu den Tierkreiszeichen in den vergangenen 2.000 Jahren um rund 30 Grad verschoben. Der Widderpunkt etwa liegt heute nicht mehr im Sternbild Widder, sondern im Sternbild Fische. Die  als Vedische Astrologie bekannte Methode, benutzt den siderischen Tierkreis. Der Messkreis wird wie beim tropischen Tierkreis in zwölf Abschnitte zu 30° unterteilt. Er orientiert sich nach wie vor an dem antiken Sternbild Widder als Beginn für den Tierkreis.


Die  Zodiakal-Analyse ist eine einfache Methode,  um Charakter und Wesensanlagen eines Menschen zu erkennen. Die Zodiakal-Analyse baut auf den vier Elementen auf. Nach der Vier-Elemente-Lehre besteht alles Sein in bestimmten Mischungsverhältnissen aus den vier Grundelementen Feuer-, Erde-, Luft- und Wasserelement.  Von den 12 Tierkreiszeichen des Zodiaks gehören je drei traditionell zu einem dieser Elemente:


  • Feuerelement: Widder, Löwe, Schütze
  • Erdelement: Stier, Jungfrau, Steinbock
  • Luftelement: Zwillinge, Waage, Wassermann
  • Wasserelement: Krebs, Skorpion, Fische


Ohne dass eine weitere Horoskopdeutung erfolgt,  ist die Zodiakal-Analyse die einfachste und gleichzeitig schnellste Art sich ein zutreffendes Bild von einem Menschen zu machen.

Je nach den einzelnen Planeten, die sich in einem Feuerzeichen befinden,  wird die Wirkung des Elements verstärkt. Auch die Wechselwirkung der Elemente, ihre Feindschaft oder harmonische Ergänzung spielen eine wichtige Rolle. So verträgt sich z. B. Feuer und Wasser nicht. Ein Mensch mit Sonne im Feuerelement und Mond im Wasserelement  wäre innerlich zerrissen und uneins mit sich selbst. Er hätte mit großen Disharmonien seines eigenen Wesens zu kämpfen und würde ruhelos und unentschlossen in seinem äußeren Wirken.

Die Wirkung des Feuerelements


Hier haben wir es mit einem Menschen zu tun, der in seinem Grundcharakter aktiv, positiv, angriffslustig, willensstark und selbst behauptend ist. Diese Menschen kennen im Leben kein Zaudern und Überlegen, sind vielmehr meist zu unüberlegt und tollkühn. Die Vernunft wird manchmal von den Trieben überrumpelt.  Konflikte entstehen unter dem Feuerelement eher als unter den übrigen. Dafür sind aber auch die Taten und Lebensereignisse  intensiver und markanter.


Die Wirkung des Erdelements


Diese Menschen sind ausdauernd, wirtschaftlich und sparsam. Der Nützlichkeitsstandpunkt nimmt im Leben den Vorrang ein. Man begnügt sich mit dem Sicht- und Greifbaren. Alles andere lehnt man ab. Das Jenseitige, Metaphysische, Okkulte sowie alle philosophischen Gebiete erhalten wenig oder gar kein Interesse vonseiten des Erdelements. Die unter dem Einfluss des Erdelements Geborenen, sind keine Fantasten und keine Träumer, sondern reale Wirklichkeitsmenschen. 


Die Wirkung des Luftelements


Bei diesen Menschen dominieren der Verstand und die feineren geistigen Fähigkeiten. Es sind ausgesprochen verfeinerte Menschen mit vorwiegend intellektueller Einstellung im Leben. Alles, was mit Schrift und Sprache zu tun hat, liegt ihnen besonders. Hier finden sich auch viele Künstler.  Das Denken ist sehr produktiv, der Charakter anpassungsfähig.


Die Wirkung des Wasserelements


Hier findet man die feinfühligen, sensiblen Menschen, die in ihrem innersten Wesen nicht aggressiv, sondern passiv sind. Das Gemüt und die Gefühlskräfte herrschen hier über das nüchterne, verstandesmäßige Denken. Ihr stark ausgeprägtes physisches Element nebst den Gefühlen kann mitunter in wuchernde Fantasie ausarten. Auch die Triebkräfte nehmen allzu sehr überhand  und können von der Vernunft nicht mehr gesteuert werden. Diese Menschen drängen nicht aktiv vorwärts, sondern nutzen die Lebensumstände durch gefühlsmäßiges Erfassen der Gelegenheiten. Die Intuition ist gut entwickelt und leitet diese Menschen von innen heraus.


Aus der Zodikal-Analyse lassen sich auch Berufsanlagen und Neigungen ableiten. So würden Menschen aus dem Feuerelement sich niemals für Berufe eignen, die völlige Unterordnung oder willenlosen Gehorsam verlangen, denn dafür ist ihr Selbstbewusstsein viel zu ausgeprägt. Solche Berufe sind eher für Menschen aus dem Wasserelement geeignet, denn diese sind wesentlich anpassungsfähiger. Des Weiteren ist auch das Verhältnis der Elemente untereinander Wesen bestimmend. Am deutlichsten zeigt sich der Wesenstyp eines Menschen, wenn das Verhältnis der Elemente in Zahlen ausgedrückt wird. Hat man z. B. zwei Planeten im Feuerelement, 1 im Erdelement, 5 im Luftelement und 1 im Wasserelement, dann sieht das Verhältnis so aus: 2:1:5:1. Man erkennt sofort, das Luftelement hat die Oberhand. In der Auswirkung ergäbe das einen intellektuellen Menschen mit künstlerischer Begabung, der infolge der Betonung des Feuerelements auch in der Außenwelt seinen Weg machen würde.


Eine noch genauere Aussage erhält man neben der Stellung der Planeten in den jeweiligen Elementen, wenn man noch die Einteilung der 12 Tierkreiszeichen in 1. Kardinalzeichen, 2. Fixierte Zeichen und 3. Veränderliche Zeichen berücksichtigt.


Kardinalzeichen: Widder, Krebs, Waage, Steinbock


Diese 4 Zeichen machen ehrgeizig, strebsam und tätig. Die von ihnen beeinflussten Menschen drängen im Leben vorwärts und erlangen in ihrer persönlichen Umgebung meistens Geltung und Einfluss. Widder und Steinbock wirken am stärksten. Krebs ist das schwächste unter den Kardinalzeichen. Die Waage wirkt mehr auf den Intellekt und die Empfindungen und bremst das Vorwärtsdrängen und die Aktivität etwas.


Fixierte Zeichen: Stier, Löwe, Skorpion, Wassermann


Diese Zeichen machen außerordentlich stetig und beständig. Diese Menschen bleiben ihren  Idealen, Plänen und Ansichten treu. Sie sind in der Verfolgung ihrer Ziele starr und unnachgiebig. Es sind sehr zuverlässige Menschen. Unter den fixierten Zeichen ist der Stier das stärkste und hartnäckigste. Die Beständigkeit des Löwen und des Wassermanns liegt verstärkt im Gefühlsleben. Der Skorpion ist am eigensinnigsten, wenn es um die Verfolgung persönlicher Ziele geht.  Der Wassermann ist ebenfalls sehr eigensinnig, doch zeigt sich diese Eigenschaft vorwiegend, wenn er in die Oppositionsrolle gedrängt wird. Bei allen 4 Zeichen lässt sich durch Befehl oder Zwang wenig erreichen. Diese Menschen lassen sich eher mit List und Diplomatie aus ihrer Reservestellung herauslocken.


Veränderliche Zeichen: Zwillinge, Jungfrau, Schütze, Fische


Menschen mit überwiegend Planeten in veränderlichen Zeichen sind ruhelos, veränderungslustig und sehr beweglich im Intellekt und Gefühl. Um ihren mannigfachen Anlagen und Neigungen gerecht zu werden,  brauchen sie  wechselnde Betätigung. Ganz besonders stark ausgeprägt ist die Ruhelosigkeit beim Zwillinge- und beim Schützezeichen. Der Zwilling unterliegt den meisten Schwankungen. Der Schütze ist äußerlich zwar zielstrebiger, aber innerlich zwiespältig, zumal von ehrgeizigem und vorwärts stürmendem Wesen. Die Jungfrau ist noch am beständigsten in ihren Bestrebungen. Die Fische hingegen sind völlig zwiespältig und oft chaotisch. Alle 4 Zeichen haben ein mehr oder minder wankelmütiges Schicksal.


Einzelbetrachtung der Tierkreiszeichen (Stärken und Schwächen)


Widder (cholerisch) - Herrscherzeichen Mars

Eigenschaften: mutig, hartnäckig, durchsetzungsfähig - aufbrausend, ich-bezogen, unberechenbar

Stier (melancholisch) - Herrscherzeichen Venus

Eigenschaften:  anmutig, harmonisch, bodenständig, gewissenhaft,  loyal,  verantwortungsbewusst - stur, faul , bequem, unflexibel

Zwillinge (sanguinisch) - Herrscherzeichen Merkur

Eigenschaften: kommunikativ, offen, ideenreich, unterhaltsam, gesellig, wissbegierig - unentschlossen, unbeständig, wechselhaft

Krebs (phlegmatisch) - Herrscherzeichen Mond

Eigenschaften: sensibel, romantisch, hilfsbereit, mitfühlend, familienorientiert, ehrgeizig - leicht kränkbar, eigensinnig, launisch

Löwe (cholerisch) - Herrscherzeichen Sonne

Eigenschaften: selbstbewusst, überschwänglich, gütig, warmherzig, führungsstark - stolz, eitel, eigensinnig, kompromisslos

Jungfrau (melancholisch) - Herrscherzeichen Merkur

Eigenschaften: ordentlich, gründlich, fürsorglich - perfektionistisch, penibel, reserviert, kritisch

Waage (sanguinisch) - Herrscherzeichen Venus

Eigenschaften: freundlich, diplomatisch, gutmütig, fair, gesellig - konfliktscheu, flatterhaft, beeinflussbar

Skorpion (phlegmatisch) - Herrscherzeichen Mars

Eigenschaften: willensstark, zielstrebig,  geheimnisvoll, intuitiv, - eifersüchtig, nachtragend, kritisch

Schütze (cholerisch) - Herrscherzeichen Jupiter

Eigenschaften: positiv, zielstrebig, abenteuerlustig - reizbar, unruhig, taktlos

Steinbock (melancholisch) - Herrscherzeichen Saturn

Eigenschaften: vorsichtig, abwägend, beharrlich, fleißig, verlässlich -  engstirnig, unnahbar, verbissen

Wassermann (sanguinisch) - Herrscherzeichen Uranus

Eigenschaften: ideenreich, fantasievoll, neugierig, erfinderisch, unkonventionell - eigensinnig, bindungsscheu, distanziert

Fische (phlegmatisch) - Herrscherzeichen Neptun

Eigenschaften: sensibel, großzügig, kreativ, aufnahmefähig, empathisch, selbstlos -  lenkbar, sentimental, über emotional

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