Der Aluminiumkeil von Aiud

1974 entdeckten rumänische Arbeiter bei der Kleinstadt Aiud in einem Sandgraben drei verschiedene Objekte in einer Tiefe von 33 Fuß (ca. 10 Meter),  einen Gliederknochen und einen Backenzahn eines Mastodons, eines Vorfahren der heutigen Elefanten. Das dritte Objekt war ein mysteriöser Keil aus Metall, der offensichtlich einem technischen Zweck gedient haben muss. Damals vermutete man, der Keil sei ein antikes Steinbeil. Später stellte sich heraus, dass das keilförmige Objekt aus Aluminium war. Der Keil landete zunächst in einem Lagerraum im Historischen Museum von Transsilvanien und verschwand dort unbeachtet für 21 Jahre. Erst 1995 wurde er von dem deutschen Prä-Astronautik-Autor Lars A. Fischinger wiederentdeckt und im Archäologischen Institut in Cluj-Napoca (Transsilvanien) sowie in einem Labor in Lausanne (Schweiz) chemisch analysiert. Der Aluminiumkeil von Aiud hat die Form eines Beils, ist 7.8 Zoll (ca. 2 m) lang, 4.9 Zoll (1,24 m) breit  und 2.8 Zoll (0,71 m) dick und wiegt 2,3 Kilogramm, Von zwei Seiten her ist der Keil mit runden Bohrungen versehen, die sich im Zentrum des Körpers treffen. .

Der Keil ist von einer Oxidschicht (Patina) umgeben und besteht zu 89 Prozent aus Aluminium und Aluminium wird von der Menschheit erst seit etwa 200 Jahren hergestellt. Die Legierung des Keils weist zudem elf weitere Bestandteile auf: darunter Kupfer (6,2 %), Silizium (2,84 %), Zink (1,81 %) und Blei (0,41 %). Die geologische Schicht, in der der Keil gefunden wurde, ist dem Pleistozän (Zeitepoche der Erdgeschichte) zuzuordnen. Damit könnte der Aluminium-Block durchaus mindestens 10.000 bis 20.000 Jahre alt sein. Die Oxidschicht des Keils ist 1 mm dick. Die natürliche Oxidschicht beträgt bei Aluminium aber lediglich wenige Tausendstel Millimeter. Hat sich diese Schicht gebildet, so ist der Oxidationsprozess abgeschlossen, die Schichtdicke nimmt nicht weiter zu. Nur bei einem extrem hohen Alter von etlichen Jahrhunderttausenden wäre eine Schicht von einem 1 mm denkbar. Unterstützt wird diese Annahme auch durch die zusätzlichen Knochenfunde. Sie stammten von einem Mastodoten, einer Art Elefant, der bereits vor über einer Million Jahren ausgestorben ist.


Wer hat den Aluminiumkeil hergestellt? Wozu wurde er verwendet? Eine Theorie besagt, dass die Herstellung von Aluminium schon in antiker, oder auch prä-antiker Zeit möglich gewesen sein könnte.  Der Mensch könnte bereits vor tausenden Jahren über eine weit fortgeschrittenere Technologie verfügt haben, als es in den Geschichtsbüchern geschrieben steht. Ein gewichtiges Indiz dafür bietet die Geschichte selbst. Plinius (ca. 23-79 n. Ch.), ein römischer Gelehrter, berichtet, dass einst im Palast des Kaisers Tiberius, der in den Jahren 14 bis 37 n. Chr. regierte, ein unbekannter Metallarbeiter erschien und dem, Kaiser ein metallisches Geschenk anbot. Das Geschenk sah äußerlich wie Silber aus, war aber auffallend leicht. Der Kaiser fragte den Arbeiter, wo dieses Metall zu finden wäre, und erhielt die Antwort, dass jener es aus einer tonhaltigen Erde hergestellt hätte. Der Kaiser bekam Angst um den Wert seines Goldes sowie seines Silbers und ließ den Arbeiter enthaupten, womit die Technologie verloren ging. Eine andere Theorie besagt, dass es sich bei dem Keil um das Teil eines Landefußes eines irdischen oder auch außerirdischen Raumschiffes handeln könnte, welches vor tausenden Jahren über dem Fluss Mures abgestürzt ist. Der rumänische Historiker Mihai Wittenberger lehnt solche utopischen Erklärungen ab, er hält das Objekt schlicht, für den Teil eines deutschen Flugzeugs aus dem Zweiten Weltkrieg ist, einer Messerschmitt ME262. Die letzte metallurgische Untersuchung erfolgte vor wenigen Jahren in einem deutschen Labor.  2013wurde eine Materialprobe des Objekts  in den Labors der Forschungs- und Entwicklungsabteilung der Firma "Hydro" in Bonn analysiert. Die  Legierung konnte jedoch nicht exakt bestimmen. Das heißt, dass der Typ (die Art) der Legierung nicht bekannt/geläufig ist. Sie ähnelt jedoch harten Aluminium-Legierungen der heutigen Flugzeugindustrie." Zwar handelt sich demnach nachweislich um eine sehr hochwertige Legierung, doch einen außerirdischen Ursprung des Objekts bzw. des Materials liefert das Analyseergebnis aber nicht. Der Aluminiumkeil befindet sich heute im Historischen Museum der Stadt Cluj-Naboca.


Bis heute gibt es keine eindeutige Lösung des Rätsels, wer den Keil hergestellt hat.

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