Geheimnisvolle Orte

Das Zeitalter von Christoph Kolumbus, in dem ganze Kontinente entdeckt wurden, ist lange vorbei, aber es gibt sie tatsächlich noch, die geheimnisvollen, die mystischen Orte. Mystische Orte haben schon immer eine merkwürdige Faszination und Anziehungskraft auf Menschen ausgeübt. Unbekannte Orte, die ihr Geheimnis bis heute bewahren. Sie liegen im Verborgenen und sind oft von Legenden umwoben. Aber auch die angeblich bekannte Welt ist nicht vollständig bekannt. Viele Wüsten, weite Flächen am Nord- und am Südpol wurden bisher zwar von Satelliten aus erfasst, aber noch nie von Menschen betreten. Viele Berge wurden noch nie bestiegen, viele Flüsse noch nicht befahren. Das Amazonas-Gebiet ist in weiten Teilen unbekannt. In Venezuela gibt es 3000 Meter hohe Tafelberge, auf denen noch nie jemand stand. Im Nebelwald von Utcubamba im Norden Perus in der Region Amazonas lebt das Volk der Gocta. Die Einheimischen kennen die Legende von einer schönen blonden Sirene, die in der Lagune eines Wasserfalls wohnt. Sie gilt als Mutter der Fische und Hüterin eines Goldschatzes. Der Wasserfall war lange auf keiner Landkarte verzeichnet. Erst 2006 wurde er von einem peruanischen Forschungsteam vermessen - mit erstaunlichem Ergebnis: 771 Meter, mit einer Messunsicherheit von 13,5 Meter. Es handelte sich um den dritthöchsten Wasserfall der Welt, der nur vom Salto Ángel in Venezuela (972 m) und den Tugela Falls in Südafrika (948 m) übertroffen wurde. Obwohl die Erde angeblich längst komplett vermessen, kartografiert und erforscht ist, gibt es immer wieder sensationelle Entdeckungen, die das Gegenteil beweisen. Manche davon sind real, andere vielleicht nur Legende.

Ein berühmtes Beispiel ist die nicht existierende Île de Sable („Insel aus Sand“) oder Sandy Island. Dabei handelt es sich um eine  Phantominsel im Korallenmeer zwischen Australien und Neukaledonien mit einer vermeintlichen Größe von fast 120 Quadratkilometern. Der französische Seefahrer Joseph Bruny d’Entrecasteaux entdeckte 1792 vor der Nordwestspitze Neukaledoniens mehrere Inseln, darunter ein als Île du Sable bezeichnetes Eiland. Die Insel soll im 18. Jhd. erstmals von dem  britischen Seefahrer, Kartograf und Entdecke James Cook vermessen worden sein.


Die Insel war zeitweise auch auf Google Maps vermerkt. Hingegen zeigte sich auf Satellitenbildern (z. B.  Google Earth) ein tiefschwarzer Fleck an der Stelle, an der die Insel vermutet wurde. Auf den Google Karten am Meeresboden sieht man noch die Umrisse einer Erhebung.

Es wurde die Vermutung geäußert, die Insel läge normal unter Wasser. Indem sich der Meeresspiegel abwechselnd hebt oder senkt, würde die Insel sporadisch auftauchen und wieder verschwinden.  Diese Theorie konnte widerlegt werden. Vor Ort durchgeführte Messungen der  Universität Sydney  im Jahr 2012 stellten dort jedoch nur Wassertiefen von mehr als 1300 Meter fest. Danach löschten viele Kartenhersteller die Insel aus ihren Werken. Es wurde auch versucht,  das Verschwinden der Insel mit dem legendären Philadelphia-Experiment zu vergleichen.  Demzufolge soll 1943 der Geleitzerstörer USS Eldridge vollkommen unsichtbar geworden sein. Er sei kurzzeitig danach plötzlich im 500 Kilometer entfernten Hafen von Norfolk, Virginia erschienen, bevor er in Philadelphia, Pennsylvania rematerialisierte. Abgesehen davon, ist das Philadelphia-Experiment wahrscheinlich ein Mythos. Eine ganze Insel verschwinden zu lassen, steht außerdem auf einem ganz anderen Blatt als nur ein Schiff.

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