Die Tunguska-Katastrophe

Zone 1 (R = 20 km): zerstörter Wald (rot) Zone 2 (R = 100 km): Schäden, Verbrennungen, Tiersterben (orange) Zone 3 (R = 1500 km): Explosionsgeräusch (blauer Gradient)


Am 30. Juni 1908 kam es gegen 7:15 Uhr im sibirischen Verwaltungsbezirk Jenisseisk (heutige Region Krasnojarsk) in der Nähe des Flusses Steinige Tunguska zu einer oder mehreren starken Explosionen, die in allen meteorologischen Stationen Europas und Nord-Amerikas registriert wurden. Augenzeugen aus dem 450 km entfernt liegenden Ort Kirensk berichten von einem hellen Feuerschein, der einige Zeit andauerte und von einer aufsteigenden Fontäne, deren Höhe aufgrund der Entfernung später auf mindestens 20 km geschätzt wurde. Untersuchungen im Jahr 1927 vor Ort ergaben, dass die Explosionen auf einem Gebiet von ca. 25 km im Durchmesser große Verwüstungen verursacht hatten. Große Bäume waren entwurzelt worden, alle Baumkronen zeigten vom Einschlags-Ort weg. Fenster und Türen in der 65 Kilometer entfernten Handelssiedlung Wanawara wurden eingedrückt. Die Seismografen sämtlicher meteorologischer Stationen Europas und Nord-Amerikas registrierten eine starke Erschütterung der Erdrinde. Im Jahr 1937/38 wurden erstmals Luftaufnahmen der Region veranlasst. Die Aufnahmen zeigten zwei Einschlagsorte, jedoch keinen Krater. Die ungewöhnliche Fallrichtung der Bäume konnte jedoch bestätigt werden. Die Explosion über dem Himmel der ostsibirischen Taiga bildet eines der größten kosmischen Rätsel des 20. Jahrhunderts. 


Die Explosion über dem Himmel der ostsibirischen Taiga bildet zweifellos das größte kosmische Rätsel des 20. Jahrhunderts. Die Ursache des Ereignisses ist bis heute ungeklärt. Als wahrscheinlichste Ursache gilt der Eintritt eines Asteroiden oder eines kleinen Kometen in die Erdatmosphäre, wo er in einigen Kilometern Höhe explodierte und daher keinen Krater verursachte. Forscher berechneten die Zerstörungskraft: Sie entsprach einer Zehn-Megatonnen-Wasserstoffbombe. Neuere wissenschaftliche Erkenntnisse schließen auch eine vulkanische Eruption nicht aus. Ein Komet könnte es gewesen sein, ein kosmischer Schneeball also, dessen Eis in der Hitze dahinschmolz. Dabei freigesetztes, im Kometen enthaltenes Erdgas soll die Explosion verursacht haben. Nach einer anderen Theorie zerbarst ein brüchiger Asteroid wenige Kilometer vor dem Aufprall auf die Erdoberfläche. Daneben gibt es noch einige exotische Theorien, wie zum Beispiel der Einschlag eines Schwarzen Loches, eine Kollision der Erde mit einem Weltraumkörper aus Spiegelmaterie (= mirror matter; eine hypothetische Materieform, aus welcher z. B. die dunkle Materie bestehen könnte), oder der Absturz eines UFOs der mit dem Meteoriten zusammengestoßen sei. Letztere Theorie erscheint jetzt wahrscheinlich. Russische Forscher der Initiative "Tunguska Space Phenomenon" glauben, Teile eines UFOs an der Stelle entdeckt zu haben, an der 1908 der  Meteorit den sibirischen Wald nieder säbelte. Die Forscher berichteten in Moskau, sie hätten Reste eines außerirdischen Flugobjekts in dem sibirischen Tal entdeckt. Sie haben eine mögliche Flugbahn des unbekannten Flugobjekts von West nach Ost abgesucht, anstatt wie die meisten übrigen Forschergruppen von einer ost-westlichen Flugbahn auszugehen. Dank des neuen Ansatzes entdeckten die Forscher große, von Bäumen bedeckte Blöcke, die sie für Reste eines UFOs halten. Die Forscher glauben, dass das gigantische Objekt, das im Jahr 1908 auf die Erde zuraste, eine Milliarde Tonnen wog. Die Druckwelle infolge des Aufschlags hätte die Menschheit mit hoher Wahrscheinlichkeit ausgerottet. Die Tatsache, dass dies nicht geschah, stützt die Theorie, dass die Tunguska-Katastrophe eine künstlich herbeigeführte Explosion in zehn Kilometer Höhe gewesen sei. Das impliziert die Schlussfolgerung, dass wir durch eine hoch entwickelte Zivilisation gerettet wurden. Diese sprengten den gewaltigen Meteoriten, der auf uns mit enormer Geschwindigkeit zuraste. Ein Stück des Meteoriten traf leider das Raumschiff, weshalb dieses havariert und abstürzte . Jetzt sei das große Objekt, das den Meteoriten zum Explodieren brachte, gefunden.  Warum die russischen Forscher ihre Funde bis heute nicht zur wissenschaftlichen Untersuchung vorgelegt haben, hängt vielleicht damit zusammen, dass der zu Sowjetzeiten omnipräsente Sicherheitsdienst KGB Informationen über außerirdisches Leben wahrscheinlich verschleierte. Der letzte KGB-Chef Wladimir Krjutschkow behauptete 2005 in einem Interview: „Es gibt keinen einzigen Fall, bei dem wir Material erhalten haben, das die Existenz von UFOs beweist.“


Im Fazit konnte bisher keine der Theorien wissenschaftlich  bewiesen werden. Dass, was damals im Tunguska-Tal tatsächlich passierte, darüber wird noch heute gerätselt.

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