Der Vril-Geheimbund

Die Vril-Gesellschaft ist ein fiktiver Geheimbund, der Anfang bis Mitte des zwanzigsten Jahrhunderts in Deutschland existiert haben soll. Das Wort Vril stammt aus dem im Jahre 1871 erschienenen Roman The Coming Race (Das kommende Geschlecht) des englischen Schriftstellers und Politikers Edward Bulwer-Lytton (1803–1873). Einige Zeitgenossen sehen The Coming Race als okkultistischen Schlüsselroman und Bulwer-Lytton wollte seinen Lesern unter dem Deckmantel der Anonymität geheimes Wissen mitteilen. Er sei ein Mitglied der Rosenkreuzer gewesen und die „Vril“-Kraft sei eine tatsächlich existierende, universale Lebenskraft. Vor dem Zweiten Weltkrieg gab es in Berlin tatsächlich einen Privatzirkel, dessen Mitglieder sich ausdrücklich mit der „Vril“-Kraft beschäftigten. Eine der leider wenigen Belegquellen für die Existenz einer solchen Gruppe ist ein Artikel des deutschen Raketenpioniers Willy Ley, in dem er 1947 in dem amerikanischen Science-Fiction-Magazin Astounding Science Fiction verschiedene esoterischer Strömungen beschreibt und dabei auch eine besonders seltsame Gruppierung erwähnt. Er schrieb: Diese Gruppe, die sich, wie ich glaube, Wahrheitsgesellschaft nannte und mehr oder weniger in Berlin ansässig war, widmete ihre Freizeit der Suche nach Vril. Ja, ihre Überzeugungen fußten auf Bulwer-Lyttons ‚The Coming Race‘. Sie wussten, dass das Buch eine Erfindung war, Bulwer-Lytton habe diesen Kunstgriff benutzt, um die Wahrheit über diese ‚Kraft‘ erzählen zu können. Die unterirdische Menschheit war Unsinn, vielleicht aber auch nicht, Vril jedenfalls war real. Eine Vril-Gesellschaft existierte tatsächlich; sie brachte sogar die erste Ausgabe eines Magazins heraus, in dem sie ihr Credo proklamierte. Zum ersten Mal wurde die Existenz einer „Vril-Gesellschaft“ von dem französischen Journalisten und Schriftsteller Louis Pauwels sowie dem französisch-polnischen Chemiker, Alchemist, Okkultist, Journalist und SachbuchautorJacques Bergier behauptet. Sie vertraten in ihrem 1960 erschienenen Buch Le matin des magiciens (Aufbruch ins dritte Jahrtausend) die These, die NS-Führungsriege habe versucht, Allianzen mit übernatürlichen Mächten einzugehen. In diesen Bestrebungen habe eine okkulte Geheimgesellschaft eine zentrale Rolle gespielt. Unter Berufung auf die Aussagen Willy Leys sowie aufgrund angeblich selbst durchgeführter, aber nicht weiter spezifizierter Recherchen behaupteten sie, dieser Bund habe sich „Vril-Gesellschaft“ oder auch „Die Loge der Brüder vom Licht“ (engl. „Luminous Lodge“) genannt. Die „Vril-Gesellschaft“ habe enge Kontakte zur  Theosophischen Gesellschaft, den Rosenkreuzern und insbesondere zur Thule-Gesellschaft unterhalten.


In seinem Spätwerk The Coming Race erzählt Bulwer-Lyttons von einer unterirdischen Menschenrasse, den Vril-Ya, die über eine der menschlichen Rasse weit überlegene psychische Vitalenergie namens Vril verfügen. Die Vril-Kräfte befähigten sie zur Telepathie und Telekinese und ermöglichten ihnen Einfluss auf jede Form belebter oder unbelebter Materie zur Heilung, zur Erweckung Toter oder zur Zerstörung zu nehmen. Ursprünglich ein Volk, das an der Erdoberfläche lebte, wurden die Vril-ya durch eine Naturkatastrophe vom Rest der Menschheit abgeschnitten und zogen in ein unterirdisches Höhlensystem, in dem sie eine neue Heimat fanden. Dort entwickelten sie sich in einer von Kriegen und gesellschaftlichen Umbrüchen gezeichneten Geschichte schließlich durch die Entdeckung einer neuen Naturkraft – der Vril-Kraft zu einer egalitären, Eugenik (Wissenschaft, die sich mit allen Einflüssen befasst, welche die angeborenen Eigenschaften einer Rasse verbessern) praktizierenden Gesellschaft, die allen anderen Rassen überlegen ist. Bulwer-Lytton hatte sich seit ungefähr 1830 für Alchemie, Okkultismus, Mesmerismus und Spiritismus interessiert. Die Annahme einer „Lebenskraft“ wird heute von der Wissenschaft abgelehnt. Chemiker und Biologen erkannten, dass es sich bei organischen Vorgängen um komplizierte chemisch-physikalische Prozesse handelte und dass es keine spezifische „Lebenskraft“ gab. Auch Bulwer-Lytton betrachtete die „Lebenskraft“ als einen gescheiterten Traum der Magier und Alchemisten. Die russlanddeutsche Okkultistin Helena Blavatsky und andere okkultistische Autoren übernahmen den Begriff „Vril“ aber erneut als Synonym für geheime Naturkräfte, die nur durch Magie genutzt werden könnten. In ihrem Buch The secret doctrine (Die Geheimlehre) beschrieb Blavatsky 1888, dass die Einwohner von Atlantis Vril zum Bau kolossaler Bauwerke eingesetzt hätten. Nach dem Untergang von Atlantis hätte eine kleine Gruppe überlebender Priester dieses Wissen bewahrt und nur an Auserwählte weitergegeben. Diese psychische Energie soll demnach die Beherrschung der gesamten Natur erlauben.


Am 1. Juli 1935 wurde die Forschungs- und Lehrgemeinschaft "Das Ahnenerbe" auf Anregung des deutschen Politikers der NSDAP Heinrich Himmler und des niederländischen Geisteswissenschaftlers und Historikers Herman Wirth errichtet. Die Studiengesellschaft für Geistesurgeschichte sollte den "wissenschaftlichen" Beweis für die Überlegenheit des deutschen "Ariers" durch Forschungen - insbesondere zur germanischen Vorgeschichte - erbringen. Als die Forschungseinrichtung davon erfuhr, dass eine unterirdisch lebende Meisterrasse existiere, die behauptet, die Nachfahren der Atlanter zu sein und die eine Energieform kenne, die Vril genannt werde, wurden Expeditionen losgeschickt, um die Höhlensysteme und Kavernen in ganz Europa auf der Suche nach dieser Rasse zu durchforsten. Es wurden auch Forscher nach Asien, speziell Tibet entsandt, um dort mit tibetanischen Lamas in Kontakt zu treten. Von diesen wurde behauptet, sie besäßen ein geheimes Wissen über alle Höhlensysteme in der Erde rund um die Welt. Eine Legende behauptet, die Lamas würden auch den Zugang zur Inneren Erde bewachen, bekannt als die Rote Tür, die sich im Potala-Palast in der tibetischen Hauptstadt Lhasa, dem Regierungssitz des Dalai Lamas befindet. Hinter der roten Tür geht es durch enge Tunnel weiter, bis sich plötzlich der Boden auftut: Wie Fahrstuhlschächte fallen Wände senkrecht in die Tiefe. Unter dem kulturellen und religiösen Zentrum der Tibeter wurden insgesamt 22 Hohlräume entdeckt. Und es werden immer noch welche gefunden. Manche der Hohlräume sind nur schulter schmal, andere bis zu 5 Meter breit und an die 14 Meter tief. Wer weiß, was da unten noch alles verborgen liegt. Die Theorie der inneren oder hohlen Erde allerdings ist absurd. Eine andere Theorie, dass die Erde nicht hohl, sondern mit unzähligen, gigantischen Kavernen, ähnlich einer Honigwabe durchzogen ist, klingt wesentlich plausibler. Dort sollen alte außerirdische Zivilisationen bereits seit Tausenden von Jahren leben. Die Theorie, dass außerirdische Intelligenzen die Erde seit vielen Tausenden Jahren besuchen, ist nicht so abwegig, wie sie vielleicht klingt. Selbst namhafte Wissenschaftler wie der deutsche und später US-amerikanische Raketentechiker Dr. Wernher von Braun, der österreich-ungarisch-deutsche Physiker und Raketenpionier Dr. Hermann Oberth, der deutsche Raketenpionier Dr. Konrad Dannenberg, welcher später bei der NASA stellvertretender Leiter des Entwicklungsprogramms der Saturn-V-Raketen wurde, der deutsch-amerikanische Kernphysiker sowie Elektrotechnik- und Raumfahrtwissenschaftler Dr. Ernst Stuhlinger und der deutsche Raketenpionier Dr. Kurt Debus halten den Besuch und die Anwesenheit Außerirdischer auf der Erde durchaus das für möglich. In diesem Zusammenhang sei nur das UFO-Phänomen erwähnt. Dr. Wernher von Braun behauptet sogar, dass ein großer Planet, der den Stern Aldebaran umkreist, von einer uralten Rasse, den Aldebaranern bewohnt würde und diese vor vielen Tausenden Jahren die Erde besucht hätten. Er habe selbst Aldebaraner getroffen und beschrieb diese als groß (größer als gewöhnliche Menschen) und die meisten von ihnen hätten blonde Haare und blaue Augen.


So soll auch der Vril-Geheimbund in Kontakt mit Außerirdischen aus dem Sternensystem Aldebaran gestanden haben oder sogar noch stehen. Der Stern Aldebaran werde von zwei bewohnten Planeten umkreist, die das Reich Sumeran bilden. Die Bewohner nannten sich Sumi. Angeblich waren die Sumi eine humanoide Rasse, die vor 500 Millionen Jahren die Erde kolonisiert hätte. Die Ruinen von Larsa, Shurrupak und Nippur im Irak wären von ihnen gebaut worden. Medial begabte Frauen des Geheimbundes (die sogenannten Vril-Frauen) sollen telepathische Botschaften von den Aldebaranern empfangen haben. Zum Beispiel habe die aus Zagreb (Kroatien) stammende Maria Oršić den spiritistischen Kontakt zu den Aldebaranern hergestellt. Maria Orsitsch war ein berühmtes Medium, das behauptete eine Reihe medialer Übertragungen aus dem 68 Lichtjahre entfernten Aldebaran im Sternbild Stier erhalten zu haben. Die telepathischen Botschaften enthielten auch technische Informationen für den Bau einer fliegenden kreisförmigen Maschine. Angeblich wurden bis 1922 verschiedene Teile des Prototyps unabhängig voneinander in verschiedenen Fabriken hergestellt, die von der Thule Society und der Vril Society finanziert wurden.


Die Aldebaraner hätten bereits vor etwa 500 Millionen Jahren damit begonnen, erdähnliche Planeten zu kolonisieren. In unserem Sonnensystem hätten sie zuerst den hypothetischen Planeten Tiamat besiedelt, der anstelle des Asteroidengürtels, damals zwischen Mars und Jupiter existiert haben soll. Nach Tiamat sollen die Aldebaraner den Planeten Mars kolonisiert haben. Später wurde Tiamat durch einen im All herumirrenden Planeten zerstört, was auch kataklystische Auswirkungen auf die Erde hatte. Noch später, als die Erde langsam wieder bewohnbar wurde, soll die Rasse der Aldebaraner in der Gegend von Mesopotamien gelandet sein und die Herrscherkaste der Sumerer gebildet haben.


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