Nahtoderfahrungen

Studien zufolge erleben vier Prozent aller Menschen eine Nahtoderfahrung. Viele wollen nicht darüber reden, doch es gibt eine große Anzahl von Nahtoderzählungen. Menschen, die der festen Überzeugung sind, das Jenseits gesehen zu haben, als sie aus einer lebensbedrohlichen Situation oder einer OP wieder ins Leben zurückfanden. Die Nahtoderfahrung sorgt bei den Betroffenen meist für die Gewissheit, dass der Tod nicht das Ende ist. Doch solche Erlebnisse sind wissenschaftlich schwer zu beweisen, was die Erzählungen darüber unglaubwürdig macht. Auf der anderen Seite, gibt es weltweit etliche Schilderungen von Patienten, die ihren OP-Saal detailgetreu beschreiben konnten, obwohl sie klinisch tot waren und die Objekte im Raum identifiziert haben, die sie aus der Lage des Patienten auf dem Krankenbett unmöglich hätten sehen können.

Menschen mit Nahtoderlebnissen berichten häufig von einem Tunnel, an dessen Ende Licht erstrahlt. Bei einem sogenannten Sterbeerlebnis erfährt der Betroffene plötzlich das Gefühl, dass er sich von seinem physischen Körper trennt und über dem Schauplatz der Ereignisse zu schweben scheint. Nur Augenblicke später scheint sich eine Art Tunnel zu öffnen. In ihn fühlt sich der Betroffene „rasend schnell hineingezogen“ bis hin zu einem hellen, nicht blendenden Licht an dessen Ende. Dieses Phänomen kann naturwissenschaftlich erklärt werden. Physiker kennen das als Relativistischen Dopplereffekt , Searchlight-Effekt , Lorentzkontraktion oder auch Zeitdilatation. Bei einem schnell, bewegten Objekt, das sich z. B. mit annähernder Lichtgeschwindigkeit durch das, Weltall bewegt, kommt es zu einer Bündelung der Lichtstrahlen von vorn, während die übrigen Teile des Alls mit Annäherung an die Lichtgeschwindigkeit immer dunkler erscheinen. Dabei hat der Betrachter das Gefühl, durch eine dunkle Röhre hindurch eine strahlende Lichtquelle am Ende dieses fiktiven Tunnels anzusteuern.


Die hypnotische Regression ist eine Anwendung der Hypnose, bei der die Versuchsperson ein früheres Lebensalter nochmals durchlebt und die in dem entsprechenden Lebensalter wahrgenommenen Gefühle und Erlebnisse durchläuft. Die Priesterärzte der Sumerer haben bereits viertausend Jahre v. Chr. erfolgreich mit Hypnose gearbeitet und therapiert. Aus Ägypten stammt der Papyrus Eber, eine Schriftrolle, die 1500 Jahr v. Chr. niedergeschrieben wurde und einer der ältesten Hypnosetexte ist. Hypnotische Verfahren sind u. a. aus dem Asklepioskult (Tempelschlaf) bei den Griechen oder auch im Schamanentum, bei den Medizinmännern und Heilungstraditionen primitiver Völker bekannt. Hypnose gehört zu den ältesten psychischen Heilmethoden der Menschheit. In klinischen Studien konnte die Wirksamkeit von Hypnose im Bereich der Medizin nachgewiesen werden. Doch erst 2006 wurde die Hypnotherapie vom wissenschaftlichen Beirat Psychotherapie wissenschaftlich anerkannt.  Es gibt bis heute aber keine befriedigende oder umgreifende Theorie der Hypnose, trotz ihrer erwiesenen Wirksamkeit. Hypnotische Regression wird auch dazu verwendet, um Bilder und Eindrücke von früheren Reinkarnationen ins Bewusstsein zu rufen. Dieses auch als Reinkarnationstherapie oder Rückführungstherapie bekannte Verfahren geht davon aus, dass Reinkarnation einer Seele über eine Vielzahl von Erdenleben existieren. Daher seien Erinnerungen an diese vergangenen Erdenleben möglich. Der Glaube an eine Reinkarnation (Wiedergeburt) des Menschen existiert in den Weltreligionen Hinduismus und Buddhismus. Wiedergeburt setzt aber voraus, dass es ein Leben nach dem Tod gibt. Es muss etwas übrig bleiben, was wiedergeboren werden kann.


Die Frage, was passiert nach dem Tod, wird seit dem Altertum erörtert. Die andere Seite, das „Jenseitige“, entzieht sich aber leider der empirischen Überprüfung (und damit der Wissenschaft). Das Jenseits ist damit im wesentlichen Gegenstand des Glaubens, nicht des Wissens. Wir wissen, dass wir sterben müssen, doch wir wissen nichts über das, was uns im Tod und danach erwartet. Es gibt hauptsächlich drei Ansätze, um die Frage gibt es, ein Leben nach dem Tod zu beantworten:


  1. Ablehnung: Mit dem Tod endet die Existenz eines menschlichen Individuums.
  2. Annahme eines Lebens nach dem Tod, das als endgültiger Zustand verstanden wird. Eine andere Wirklichkeit, die sich jenseits der Naturwirklichkeit befindet
  3. Reinkarnation: Nach dieser Vorstellung, die von einer Wiedergeburt ausgeht, überdauert die Seele des Menschen, den Tod des Körpers.

 

Auch im Christentum wird die Frage nach einem Leben nach dem Tod erörtert. Den Ursprung des Todes sieht die Kirche als Straffolge der Sünde. Der Mensch sei ursprünglich für das Paradies, die Gemeinschaft mit Gott, erschaffen worden. Der Vertrauensbruch beim Sündenfall habe zur Verbannung aus dem Paradies und somit zur räumlichen Trennung von Gott zu Lebzeiten geführt. Adam habe durch Übertretung des göttlichen Prüfungsgebotes den Tod auf die ganze Menschheit gezogen.


Gen 2,16-17: Dann gebot Gott, der Herr, dem Menschen: Von allen Bäumen des Gartens darfst du essen, doch vom Baum der Erkenntnis von Gut und Böse darfst du nicht essen; denn sobald du davon isst, wirst du sterben.

Gen 3,19: Im Schweiße deines Angesichts sollst du dein Brot essen, bis du zurückkehrst zum Ackerboden; von ihm bist du ja genommen. Denn Staub bist du, zum Staub musst du zurück.


Wo bei diesen durch Hypnose oder Suggestion herbeigeführten Erinnerungen die Grenze zwischen Illusion und Realität liegt, ist unbestimmt und daher umstritten. Der US-amerikanische Hypnosetherapeut Michael Newton war von der Existenz früherer Leben überzeugt. Er konzentrierte sich in seiner Technik der Rückführung unter Hypnose hauptsächlich auf Zeiten, die der Mensch angeblich in einer jenseitigen Welt zwischen den Leben verbringen soll. Es ist ihm gelungen, seine Klienten mittels Hypnose in diese Sphäre zwischen ihren Leben zurückzuversetzen. Er hat während seiner mehr als 30-jährigen Praxis eine sogenannte "Landkarte" der geistigen Welt erarbeitet, in der die Menschen nach dem Tod und vor einem neuen Leben (Reinkarnation) existieren sollen. Der kanadische Psychiater Ian Stevenson dokumentierte Aussagen von Kindern, die ohne Hypnose von „Erinnerungen an frühere Leben“ berichteten. Seine Untersuchungsergebnisse stellen derzeit die besten Argumente dar, dass die Reinkarnation ein reales Naturphänomen sei. Stevenson selbst sprach jedoch nie von Beweisen in diesem Zusammenhang, sondern nur von Fällen, die Reinkarnation nahelegen.


Anmerkung des Autors: Ich glaube, dass Reinkarnation kein esoterisches Hirngespinst, sondern real ist, aber nicht die einzige Option, was nach dem Tod mit uns passiert. Seelen können auf der Erden in ein anderes Leben wiedergeboren werden, sie können aber auch auf anderen Planeten wiedergeboren werden. Seelen können vielleicht in andere Dimensionen wechseln. Vielleicht stammen alle Seelen aus einer Urquelle, in die sie irgendwann nach zahlreichen Reinkarnationen zurückkehren. Wir wissen es nicht, aber wir werden es erfahren.

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