Cyborgs

Cyborgs sind Mischwesen aus biologischem Organismus und Maschine. Sie haben sowohl organische als auch biomechatronische Körperteile. In der Regelwerden damit Menschen beschrieben, deren Körper dauerhaft durch maschinelle Bauteile ergänzt wurden. Der medizinische Fortschritt umfasst einige Möglichkeiten, z. B. künstliche Körperteile wie intelligenten Prothesen, von denen vor allem Menschen mit Behinderungen profitieren. So kann beispielsweise bei einem Mensch, der durch einen Unfall seine Hand verloren hat, mithilfe einer smarten Robotik-gestützten Handprothese die verlorene Hand ersetzt werden. Der Begriff Cyborg stammt eigentlich aus dem Kontext der Raumfahrt. In den 1960er Jahren wurde erstmals die technische Anpassung des Menschen an die Umweltbedingungen des Weltraums vorgeschlagen. Damit wollte man eine Alternative zur Schaffung einer künstlichen erdähnlichen Atmosphäre innerhalb von Raumschiffen schaffen. Mithilfe von biochemischen, physiologischen und elektronischen Modifikationen sollten Menschen als „selbstregulierende Mensch-Maschinen-Systeme“ im Weltraum überlebensfähig sein. Im medizinischen Kontext ist die Verwendung komplexer, binnen körperlicher Technologie schon seit längerem üblich. Menschen mit technischen Implantaten wie Herzschrittmachern, künstlichen Gliedmaßen, künstlichen Herzen, komplexen Prothesen oder Implantaten in Ohr und Auge (Cochlea- bzw. Retina-Implantate) sind im Prinzip bereits Cyborgs. Solche Bestrebungen, biologische „Elemente“ (in diesem Fall Menschen) mit technischen Elementen zu verbinden, wird in der modernen Biotechnologie als Bioelektronik bezeichnet. Die Evolution hat das Verhalten der Menschen in bestimmte Richtungen geleitet, die im menschlichen Gehirn eingearbeitet sind.

Körper und Gehirn beschränken jedoch die menschlichen Kapazitäten. Cyborgs sind Ausdruck einer neuen Evolution, die vom „biologischen Menschen zum post humanen Wesen“ dem Cyborg führt. Der Gebrauch von Wissenschaft und Technik, um immer tiefere und umfassendere Verbesserungen des menschlichen Seins zu erzielen – etwa um den biologischen Prozess des Alterns und des unerwünschten Sterbens auszurotten, oder um unsere Intelligenz über die Kapazitäten unseres biologischen Gehirns hinaus zu vergrößern, ist nicht mehr aufzuhalten. Ein Problem  der Cyborgtechnik ist, dass cyborgisierte Individuum sich ständig mit seinen inneren Technikfolgen konfrontiert [sieht], da sich Schnittstellenprobleme nicht vermeiden lassen und die Anbindung an außerkörperliche Wissens- und Kontrollinstitutionen für diese Technologien bisher noch charakteristisch ist. Cyborgs sind technisch veränderte biologische Lebensformen und dürfen nicht mit Androiden verwechselt werden. Diese sehen zwar Menschen zum Verwechseln ähnlich, imitieren sogar menschliches Verhalten und reagieren auf Reize, sind aber letztlich nur humanoide Roboter.  Doch je nach Mischverhältnis von Mensch und Maschine wird der Unterschied immer kleiner, bis irgendwann der Mensch über die Zwischenstufe Cyborg ganz zum Androiden wird.  Seine menschliche Identität ist dann nur noch auf einem Chip gespeichert.

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