Die Himmelsscheibe von Nebra

Die Himmelsscheibe von Nebra ist eine kreisförmige Bronzeplatte mit Applikationen aus Gold, die als die älteste bisher bekannte konkrete Himmelsdarstellung gilt. Ihr Alter wird auf 3700 bis 4100 Jahre geschätzt. Eine Untersuchung der Goldauflagen der Himmelsscheibe mit der zerstörungsfreien SRXRF-Methode (Synchrotron Radiation Induced X-Ray Fluorescence Analysis) im Teilchenbeschleuniger BESSY der Bundesanstalt für Materialforschung und –prüfung in Berlin, ergab, dass die chemische Zusammensetzung der Goldauflagen identisch ist mit Gold aus dem Fluss Carnon in Cornwall/England; von dort soll auch das in der Bronze enthaltene Zinn kommen.


Die Himmelsscheibe wurde nicht gegossen, sondern aus einem Bronzefladen kalt geschmiedet. Dies ist an den Hammerspuren auf der nicht verzierten Rückseite der Himmelsscheibe zu erkennen. Die fast kreisrunde, geschmiedete Bronzeplatte hat einen Durchmesser von etwa 32 Zentimetern und wiegt ca. 2050 Gramm. Ihre Dicke nimmt von innen nach außen ab, von 4,5 Millimetern in der Mitte bis 1,7 Millimetern am Rand.

Die Plättchen auf der Oberfläche stellen Sterne dar, die Gruppe der sieben kleinen Plättchen vermutlich den Sternhaufen der Plejaden, die zum Sternbild Stier gehören. Die Bögen stellen den Horizont dar und somit Sonnenauf- und -untergang. Wenn man die Himmelsscheibe zum Sonnenuntergang hin ausrichtet, lassen sich außerdem die Tage der Winter- und Sommersonnenwende sowie die Tag-und-Nacht-Gleichen bestimmen. Die originale Himmelsscheibe von Nebra ist im Landesmuseum für Vorgeschichte in Halle (Saale) zu sehen.

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