Out of Place Artefakte

Out-of-Place-Artefakt (OOPArt) ist ein Artefakt von historischem, archäologischem oder paläontologischem Interesse, das in einem ungewöhnlichen Kontext gefunden wurde. Durch sein Vorhandensein in diesem Kontext wird angeblich die konventionelle historische Chronologie infrage gestellt. Solche Artefakte könnten  Fakten und Hinweise auf eine technisch fortschrittlichen Zivilisation sein, die vor vielleicht Tausenden von Jahren einmal auf der Erde existiert hat. In der Regel handelt es sich aber um sogenannte alternative Fakten . Zwischen wissenschaftlichen und alternativen Fakten gibt es einen wichtigen Unterschied.  Forscher schaffen Fakten durch Beweismethoden. Alternative Fakten sind zunächst nur pseudowissenschaftliche Behauptungen, Ideologien und Meinungen.


Eine bekannte Tatsache ist, dass es sich bei vielen OOPARS  um fehlerhaft interpretierte Objekte oder auch um Fälschungen handelt. Dazu gehört z. B.  die Eiserne Säule von Delhi,  die Davenport Tafeln, der Cardiff-Riese oder der Mitchell-Hedges--Kristallschädel. Dieser wurde in Lubaantun, einer ehemaligen Zeremonienstätte der Maya  1924 von der 17-jährigen Anna Mitchell-Hedges, gefunden, als diese  ihren Adoptivvater, den Abenteurer Frederick Albert Mitchell-Hedges bei einer Ausgrabung begleitete. Der  Schädel wurde später von einem auf Kristallografie spezialisierten Wissenschaftlerteam der Firma Hewlet-Packard untersucht. Die Wissenschaftler stellten fest, dass der Schädel aus einem extrem reinen und seltenen natürlichen Quarz,  anisotropes piezoelektrisches Siliziumdioxid besteht. Die beiden Teile, aus denen er besteht, stammen aus ein und demselben Quarzblock. Der Schädel  weist keine Spuren von Bearbeitung oder Instrumenten auf, auch nicht mikroskopisch. Eine Datierung ist nicht möglich, da der Kristall nicht altert. Die manuelle Herstellung hätte angeblich mindestens 300 Jahre ununterbrochene Arbeit erfordert. Selbst mit moderner Diamanttechnologie hätte die Bearbeitung mehr als ein Jahr gedauert. Doch die Kontroverse, ob es sich um altertümliche Artefakte oder moderne Fälschungen handelt, hält bis heute an. Einer alten indischen Legende zufolge soll es weltweit13 Kristallschädel geben, von denen einige bereits als Fälschungen identifiziert wurden. (So der Londoner oder der Pariser Kristallschädel).


Weitere OOPARS bei denen es sich wahrscheinlich um Fälschungen handelt, sind die Metallbibliothek  eine angebliche Bibliothek aus metallischen Büchern, welche sich in der Cueva de los Tayos in Ecuador befinden soll, oder der  London Hammer.  Letzterer, ist die Bezeichnung für einen Hammer aus Eisen und Holz, der 1934 in London im US-Bundesstaat Texas gefunden wurde. Das Ungewöhnliche an dem Fund ist, dass der  Hammer fest in einer Kalksteinkonkretion eingebettet war.  In einer Formation aus der Kreidezeit, in der er eigentlich nicht hätte sein dürfen. Offensichtliche Fälschungen sind auch die Acámbaro Figuren aus Mexiko. Die aus Ton hergestellten Figuren zeigen verschiedenste Arten von Dinosauriern. Der gute Erhaltungszustand vieler Exemplare sprach gegen ein hohes Alter.  Ihre Oberflächen zeigten keine Altersspuren und obwohl einige Figuren zerbrochen waren, fehlten keine Teile. Später kam auch heraus, dass eine ortsansässige Familie diese Figuren seit 1944 hergestellt und an den Entdecker, den Hobby-Archäologen Waldemar Julsrud für einen Peso pro Stück verkauft hatte. Zur gleichen Kategorie zählt auch der Starchild-Schädel. Der amerikanische Forscher Lloyd Pye der den Schädel 1999 untersucht hatte, behauptete , der Schädel sei aufgrund seiner zahlreichen Abnormitäten das Relikt eines Mensch-Alien-Hybrids, obwohl spätere Gentests zeigten, dass es von einem menschlichen Mann stammte. Dann ist da das Atacama-Skelett, einen natürlich mumifizierten Leichnam aus Chile. Aufgrund seines ungewöhnlichen Aussehens wurde ihm nach seiner Entdeckung eine extraterrestrische Herkunft zugesprochen. Tatsächlich handelt es sich jedoch um ein in den 1970er-Jahren bei der Geburt gestorbenes Mädchen von 15 cm Größe.  Es konnten genetische Mutationen nachgewiesen werden, die zu Kleinwuchs, vorzeitiger Vergreisung und Fehlbildungen geführt hatten.

 

Einige der Objekte erlauben mindestens alternative Interpretationen. Dazu gehören u.a. die Nazca-Linien, die Glühbirnen von Dendera, die Sabu-Scheibe, der Vogel von Sakkara, die Dogū-Figuren, der Deckel des Sarkophags von Pacal, die Quimbaya-Flugzeuge der Aluminiumkeil von Aiud oder die Steinkugeln von Costa Rica. Andere Artefakte wiederum sind wirklich ungewöhnlich und rätselhaft. Dazu zählen der Mechanismus von Antikythera oder das Turiner Grabtuch.


Zu den Artefakten mit fragwürdigen Interpretationen zählen folgende Objekte:


Die Klerksdorp-Kugeln: Dabei handelt es sich um 200, 0,5-10 cm große kugelförmige Objekte, welche in den etwa 2-3 Milliarden Jahren alten Pyrophyllit-Vorkommen der Mine von Wonderstone Ltd. in Ottosdal, Süd-Afrika, gefunden wurden. Aufgrund ihrer perfekten runden Form, ihrer hohen Austarierung und dem Umstand, dass mindestens eine der Kugeln mit drei umlaufenden Linien versehen ist, halten Prä-Astronautiker die Kugeln für Artefakte einer Intelligenten Spezies, welche lange vor dem Menschen existiert haben muss. Die Kugeln haben einen attestierten so hohen Härtegrad , dass eine natürliche Kerbung von feinen, parallelen Linien ausgeschlossen werden muss. Sogar die NASA soll zugegeben habe, dass sie höchstens in Schwerelosigkeit Kugeln solcher Perfektion herstellen könne. Hingegen sehen Geologen in Aussehen wie Form der Kugeln einen natürlichen Ursprung. Tatsächlich seien sie alles andere als rund.


Die  Hieroglyphen von Abydos sind  scheinbare Relief-Abbildungen eines Helikopters im ägyptischen Totentempel von Sethos I. in Abydos. Neben dem Helikopter sollen auch ein Panzer, ein Jet-artiges Flugzeug oder sogar ein U-Boot  erkennbar sein. Die Anhänger der Prä-Astronautik haben verschiedene Theorien darüber,  wie es den Ägyptern möglich gewesen sein soll, solche modernen Fahrzeuge zu kennen. Eine Theorie besagt, es handle sich um Fahrzeuge einer außerirdischen Zivilisation. Eine andere Theorie bringt die Abbildung mit Zeitreisen in Verbindung und wieder andere halten die Hieroglyphen für einen Beleg, dass in Ägypten Hochtechnologie oder zumindest die Überreste von Hochtechnologie einer verlorenen Zivilisation bekannt waren.


Bagdad-Batterie oder Batterie der Parther, wird ein 1936 Tongefäß, das vom Archäologen Wilhelm König bei Ausgrabungen einer parthischen Siedlung aus den Jahren 250 v. Chr. bis 225 n. Chr. auf dem Hügels Khujut Rabuah nahe Bagdad gefunden wurde, genannt. Das circa 14 Zentimeter hohe vasenförmiges Tongefäß , dessen größter Durchmesser rund 8 Zentimeter beträgt, enthält einen am unteren Ende verschlossenen, circa 9 Zentimeter langen Kupferzylinder mit einem Durchmesser von 26 Millimeter. In diesem befand sich, durch eine Art Stöpsel aus Asphalt (Bitumenmasse) festgehalten, ein stark oxidiertes Stäbchen aus Eisen. Dessen oberes Ende stand etwa 1 Zentimeter über den Stopfen heraus und war von einer gelb-grauen Oxidationsschicht überzogen. (siehe Zeichnung der Fundstücke Bild links). Gefunden wurde 1936 nur ein Objekt mit exakt dieser Anordnung der beiden Metalle. Seither wird aber darüber spekuliert, dass das Objekt bereits vor 2000 Jahren als Batterie gedient haben könnte, als Elektrizität nach bisherigem Wissensstand eigentlich noch unbekannt war.

Kurz nach der US-Invasion im Irak 2003 wurde das Irakische Nationalmuseum geplündert, in dem die Bagdad-Batterie aufbewahrt worden war. Seither ist sie verschwunden. Die Annahme, bei der Bagdad-Batterie handele es sich, um eine antike galvanische Zelle, ist fragwürdig, da Rekonstruktionen zeigten, dass der geschlossene Aufbau der Zelle bei Stromabnahme zu einem sofortigen Spannungsabfall und Stillstand der Reaktion führt.


Auch die Steinscheiben von Baian-Kara-Ula zählen zu den Out-of-Place-Artefakten mit einer zumindest fragwürdigen Interpretation. Sie wurden 1938 angeblich von dem chinesischen Archäologen Chi Pu Tei bei Ausgrabungen in den Felshöhlen des Bayan-Kara-Ula-Gebirgsmassivs im Hochland von Tibet entdeckt. Gefunden wurden 716 Steinscheiben, zwei Zentimeter dick, mit je einem Loch in der Mitte, von dem eine doppelspurige Rillenschrift spiralförmig bis zum Rand des Tellers führte. Dazu zählt auch das sogenannte Lolladorf Artefakt, eine runde Steinscheibe mit einem Durchmesser von 22,9 cm, einer Dicke von 5 cm und einem Gewicht von 13,5 kg Auf der Steintafel waren unterschiedliche Piktogramme: ein Chamäleon, zwei Tintenfische, eine Maus, eine Sonne und ein UFO mit Alien abgebildet. Das seltsame Artefakt wurde 1945 von einem Angehörigen der britischen Armee in Mussorie, Professor Sergei Lolladoff (Namensgeber der Scheibe), in Nordindien von den dortigen Eingeborenen gekauft. Das Artefakt soll sich zuvor im Besitz eines mysteriösen, längst ausgestorbenen Volksstammes der Dropa (Dzopa) befunden habe. Im Bayan-Kara-Ula-Gebirgsmassiv sollen früher kleine, höchstens 130 cm große Menschen von gelber Hautfarbe gelebt haben, die in der Region als Volk der Dropa bekannt waren. In den Jahren 1937/38 fand eine chinesische Expedition unter der Leitung eines chinesischen Archäologen namens Chi Pu Tei in mehreren Höhlengräbern in der Baian-Kara-Ula-Region zahlreiche kleine Skelette, welche abnorm große Köpfe aufwiesen. Neben den Skeletten wurden insgesamt 716 Scheiben aus Granit oder einem ähnlich harten Material gefunden, die offenbar als Grabbeigabe für die dort begrabenen Wesen gedacht waren. Die Grabung war von einem Prof. Tsum Um Nui veranlasst worden, der 1962 auf die Steinscheiben aufmerksam geworden war. Er untersuchte die Steinscheiben, welche gerillt waren, genauer. In den Rillen fand er angeblich eine Hieroglyphenschrift vor, welche, nach seiner Auslegung, einen UFO-Absturz vor 12'000 Jahren beschrieb. Auch sei von dem oben erwähnten Volk der Dropa die Rede gewesen, welches offenbar mit den Außerirdischen zu identifizieren seien. Einige der Zeichen auf den Scheiben konnte Prof. Tsum Um Nui übersetzen . Die Übersetzung lautet: Die Dropa kamen aus den Wolken mit ihren Schwebeapparaten. Zehnmal bis zum Sonnenaufgang versteckten sich unsere Männer, Frauen und Kinder in den Höhlen... Dann verstanden wir endlich aus den Zeichen und Gebärden der Dropa, dass diese gegen uns nichts Böses im Sinne führten. Die Dropa glaubten, dass sie von einem Planeten aus dem Siriussystem kommen. Da sie friedliche Absichten offenbarten, vermischten sich seitdem die einheimischen Menschen mit den Außerirdischen. Übriggeblieben sind, mehrere tausend Steinscheiben, ähnlich wie Schallplatten, die von den Dropa zu ihrer Zeit für religiöse Rituale verwendet wurden. 1968 wurden die Steinscheiben erneut untersucht. Der russische Professor Dr. W. Saitsew untersuchte die Materialzusammensetzung der Steinscheiben und kam zu dem Schluss, dass diese künstlich vor etwa 12.000 Jahren erstellt worden waren. Als man die Scheiben einem Oszillografen aussetzte, begannen die Scheiben in einem bestimmten Rhythmus zu schwingen, als ob sie eine Botschaft abgeben würden, die aber leider nicht entschlüsselt werden konnte. Die ganze Steinteller-Story entbehrt wahrscheinlich jeder Grundlage, zumal die Hauptakteure dieser Geschichte, der angebliche Professor und chinesische Archäologe Chi Pu Tei und der vermeintliche Professor Tsum Um Nui in der wissenschaftlichen Fachliteratur völlig unbekannt sind.


Spätestens seit August 2020, als das Pentagon die Gründung einer Taskforce zur Analyse von UAPs (= Unidentified Aerial Phenomena) verkündet hatte, stieg in den USA wieder das Interesse an UFO-Phänomenen. In Usbekistan im Ferganatal befindet sich eine der bekanntesten UFO-Darstellungen der Prä-Astronautik. Nach Meinung der Prä-Astronautiker handelt sich dabei um eine etwas kryptische Darstellung im Vordergrund, die Elemente verschiedener Kulturen enthält, sowie eine Untertasse, die gerade startet oder landet und ein Alien mit Antennen auf dem Kopf im Hintergrund. Unterhalb des UFOS ist ein Rauchschweif zu sehen. Das 300 km lange und bis zu 110 km breite Tal liegt in Zentralasien und erstreckt sich von Chudschand in Tadschikistan bis Osch in Kirgisistan. Entdeckt wurde die Felszeichnung von Wjatscheslaw Saizew bei Fergana. Sie soll humanoide Gestalten, ein merkwürdiges Flugobjekt und einen Steinteller der Dropa zeigen.

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