Zombies

Zombies sind scheinbar oder tatsächlich verstorbene Menschen, die wieder zum Leben erweckt wurden und ähnlich einem Untoten oder Wiedergänger als ein seiner Seele beraubtes, willenloses Wesen herumlaufen. Eine verbreitete Erscheinungsform des Untoten ist der Vampir, der in seiner klassischen Ausprägung in Südrumänien, Griechenland und Serbien vorkommt. Der Wiedergänger ist ein Untoter, ein Verstorbener, welcher seinem Sarg entsteigt und wieder unter die Lebenden geht. Der Glaube an die Vampire vermischt sich insoweit mit dem Glauben an Wiedergänger. Den Lebenden können Untote auf verschiedene Weise Schaden zufügen. Am bekanntesten ist das Blutsaugen der Vampire.

Das Zombie-Phänomen hat seinen Ursprung in Westafrika und gelangte im Zuge der afrikanischen Diaspora nach Haiti gelangte, wo es sich zu seiner heutigen Form, dem Voodoo, entwickelte. Das Zombie-Phänomen ist im Einflussbereich des Voodoo auch heute noch präsent, besonders in Haiti.


Nach philosophischem Verständnis ist ein Zombie ein hypothetisches Wesen, das einem Menschen von außen physisch, funktional und infolgedessen biologisch zwar gleiche, allerdings von innen her kein phänomenales Bewusstsein (= Zusammenfassung aller geistigen Zustände und Ereignisse, die erlebt werden und subjektiven Charakter haben) besitzt, also kein „inneres Erleben“. Ein solcher Zombie verhält sich einem normalen Menschen entsprechend, verfügt dabei jedoch über keinerlei qualitative Bewusstseinszustände. Sein Verhalten ist allein physikalisch-funktional bestimmt.


Um den einen Menschen in einen Zombie zu verwandeln, gibt es mehrere Methoden. Durch Verabreichung von Zombie-Gift kann ein Mensch angeblich künstlich in einen Scheintodzustand versetzt, beerdigt, dann wieder ausgegraben und geweckt werden. Durch regelmäßige Gaben von Atropin (natürlicher Bestandteil von Nachtschattengewächsen (Belladonna) wie Tollkirschen oder Stechapfel) sei der willenlose Zustand als Zombie aufrechterhalten worden. Der Ethnobotaniker Wade Davis entdeckte 1982 auf seiner Reise durch Haiti, dass das dabei zur Anwendung kommende Zombie-Gift unter anderem das hochtoxische Nervengift Tetrodotoxin enthält. Das Gift kommt bei einigen, meist marinen, Tieren, z. B. Kugelfischen, westamerikanischen Wassermolchen, Stummelfußfröschen, einigen Krebsen, Schnecken, Seesternen und blaugeringelten Kraken vor. Die Anhänger des Voodoo wiederum glauben, dass eine in der Kunst des Voodoo kundige Person über Mittel und Wege verfügt, einen Menschen in einen Zombie zu verwandeln. Ein Voodoo-Schwarzmagier (Bocor) oder eine Priesterin (Mambo) belegt jemanden mit einem Fluch, worauf die betreffende Person stirbt (Scheintod). Danach wird der (vermeintlich) Tote auf rituelle Weise wieder zum Leben erweckt, um hinterher als Arbeitssklave missbraucht zu werden. Es handelt sich um geraubte, dauerhaft schwer narkotisierte Menschen, die, in körperlicher Verwahrlosung lebend, Schwerstarbeit verrichten müssen. Da ihre Angehörigen nichts von diesem Dasein wissen und sie für tot und begraben halten, falle ihr Schicksal nicht weiter auf. Solche Zombies werden Zombie cadavres genannt.


Eine andere Form des Zombies ist der Zombie astrale. Es ist eine verlorene Seele, die von ihrem Körper getrennt wurde, z. B. durch ihr Ableben, ihren natürlichen Tod. Es ist allgemein bekannt, dass der Mensch nicht nur aus seinem physischen Körper besteht, sondern darüber hinaus noch aus weiteren Wesenheiten. Neben der leiblichen Hülle nennt die esoterische Literatur den Ätherkörper, den Astralkörper, den Mentalkörper und den Kausalkörper, die sich mit der eigentlichen Seele und dem Geist zur Siebenheit ergänzen. Der Ätherkörper ist die unterste Wesenheit des Menschen und bildet die Grundlage allen Lebens. Alle Lebewesen, neben dem Menschen also auch Tiere und Pflanzen, verfügen über einen eigenen Ätherleib. Der Astralkörper (auch Gefühlskörper genannt) ist der grundlegende Träger des Bewusstseins, jedoch nicht des Selbstbewusstseins, das erst durch das Ich gegeben wird. Der Astralkörper des Menschen ist der Ausdruck seiner Leidenschaften, seiner Instinkte, Triebe und Begierden, aber auch aller seiner Gedanken und Vorstellungen. Im Astralkörper wird alles abgebildet, was man seelische Erlebnisse nennt, kurz Lust und Unlust, Sympathie und Antipathie, die eigenständige Bewegung des Körpers und die sinnliche Wahrnehmung. Der Astralkörper ist auch der eigentliche Träger des Karma oder Schicksal des Menschen. Der Mentalkörper ist Träger der Verstandes- (niederer Mentalkörper) und Vernunftkräfte (höherer Mentalkörper). Der niedere Mentalkörper ist sterblich und löst sich schon bald nach dem Tod auf. Unsterblich ist nur der höhere Mentalkörper, der im Wesentlichen die Bewusstseinsseele umfasst. Als Kausalkörper wird jene Ausprägung desÄther- und Astralleibs bezeichnet, den der Mensch von Inkarnation zu Inkarnation weiterträgt. In jeder Inkarnation tritt der Mensch mit einem neuen physischen, ätherischen,  astralen und mentalen Körper ins Leben. Das führt dazu, dass wenn die vergangenen Leben fruchtbar waren, sich das Nächste in der entsprechenden Weise entfaltet. Darin liegt auch die Ursache, weshalb ein Leben reich oder arm an Talenten, Anlagen und so weiter ist. Die eigentliche Seele ist rein geistig, höchstes Bewusstsein. Sie trennt sich nach dem Tod vom Körper und wandert mit den Sinnen, Verstand, Prana, Eindrücken, Wünschen und Neigungen ins Jenseits. Auf dem Weg dahin wird sie vom Astralkörper eingehüllt.

 

Wenn ein Mensch stirbt, löst sich der Ätherkörper zwischen dem 3. und 4. Tag nach dem Tod des physischen Körpers auf. Wenn es einem Voodoo-Meister gelingt, den Ätherkörper im physischen Körper zurückzuhalten, macht er aus diesem Mensch einen Zombie. Stehen die Vampire für den dunklen Aspekt, der emotionalen Intelligenz und die Werwölfe für den tierischen Aspekt der Seele mit ihren Emotionen und Leidenschaften, so repräsentieren Zombies das letzte, was von der menschlichen Vernunft noch bleibt.

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