Vampire

Vampire sind in der Mythologie blutsaugende Nachtgestalten. Dabei handelt es sich meist um einen wiederbelebten menschlichen Leichnam, der sich von menschlichem oder tierischem Blut ernährt. Der erste bekanntere angebliche Vampir war Jure Grando ein Bauer aus Kroatien, aus dem kleinen Dorf Kringa (Kroatien). Er soll dort im Jahre 1652 gestorben sein. Im Jahre 1672 sei er aus seinem Grab gestiegen und habe die Dorfgemeinschaft wiederholt terrorisiert. Der Vampirglaube ist im Karpatenraum und Balkan weitverbreitet, so in Rumänien (Transsilvanien), Ungarn, im östlichen Österreich, Bulgarien, Albanien, Serbien und in Griechenland. Als Ursprungsland des Vampirmythos wird aber meistens Siebenbürgen (Transilvanien) genannt. Heute liegt Siebenbürgen im Zentrum Rumäniens. Dort gehört der Glaube an Vampire seit Jahrhunderten zur Volkskultur. In der Kabbala (der Schrift zur gleichnamigen jüdischen Geheimlehre) wird von der ersten Untoten Lilith erzählt. Diese war die erste Frau von Adam, dem von Gotte erschaffenen ersten Menschen. Nach ihrer Vertreibung aus dem Paradies (sie war Adam ungehorsam gewesen) suchte sie als 'Nachtgeist' die junge Menschengemeinde heim und stahl kleine Kinder. Im Zusammenhang mit Vampirismus ist die als „Blutgräfin“ berüchtigte Erzsébet Báthory (Elisabeth Bathory) bekannt geworden, die aus einer ungarischen Adelsfamilie stammte. Sie soll nach dem Tod ihres Ehemannes im Blut von über sechshundert durch Versprechen auf ihr Schloss gelockten jungfräulichen Dienstmädchen gebadet haben, um sich jung zu halten. Diese Geschichte wurde jedoch nie belegt oder bewiesen. Vampirismus im sexuellen Bereich gilt als seltene Paraphilie (Störung der Sexualpräferenz) mit Nähe zum Sadismus. Vor allem im 18. Jahrhundert wurden viele Vampirfälle gemeldet, überwiegend aus Dörfern in Südosteuropa. Eine der ersten und bekanntesten Meldungen stammt aus dem Jahr 1724/25 und betrifft das Dorf Kisolova im östlichen Zentralserbien. Die dortigen Vorfälle wurden vom Kameralprovisor Frombald untersucht und dokumentiert. In diesem Dorf trat ohne ersichtlichen Grund ein vermehrtes Sterben der Bewohner auf, so verstarben innerhalb von acht Tagen neun Personen verschiedenen Alters nach eintägiger, angeblich bereits ausgestandener Krankheit.

Dafür wurde der zehn Wochen zuvor gestorbene Peter Plogojowitz verantwortlich gemacht. Auf dem Totenbett sagten alle Erkrankten aus, sie seien im Schlaf von Plogojowitz gewürgt worden. Das Grab von Plogojowitz wurde geöffnet und man fand die Leiche noch recht unverwest, sie hatte eine frische Farbe und strömte kaum Verwesungsgeruch aus. Außerdem waren Haut, Haare und Nägel nachgewachsen, nachdem sich die ursprüngliche Haut und die Nägel abgeschält hatten. An den Körperöffnungen fand man frisches Blut, das man für Blut der Opfer hielt. Die Dorfbevölkerung beschloss deshalb, den Leichnam zu pfählen und anschließend zu verbrennen. Im 2005 ereignete sich der letzte, internationales aufsehenerregende Fall von Vampirglauben in Europa . In dem rumänischen Dorf Marotinu de Sus wurde der Körper eines verstorbenen Dorfbewohners ausgegraben. Dieser wurde verdächtigt, nächtens als Vampir sein Unwesen zu treiben. Familienangehörige schnitten dem Leichnam das Herz heraus und verbrannten es.


Ein medizinischer Grund für Vampirismus  ist der als Renfield-Syndrom bekannte klinische Vampirismus. Damit wird eine psychische Störung bezeichnet, bei der Betroffene das Bedürfnis verspüren, Blut zu konsumieren. Generell wird zwischen zwei unterschiedlichen Varianten unterschieden:


  • wahrer Vampirismus – Konsum fremden menschlichen Blutes, Hämophagie
  • Autovampirismus – das Trinken des eigenen Blutes, auch Autohemophagia genannt


Ein besonders markantes Beispiel für Vampirismus war Karl Haarman, der Vampir, der Schlächter, der Kannibale und der Werwolf von Hannover, wie er auch genannt wurde. Von 1918 bis 1924 tötete Haarmann mindestens 26 junge Männer in Hannover und trank zum Teil ihr Blut. Haarmann litt vermutlich unter seiner fatalen Neigung, dass er während des Geschlechtsaktes in einem unkontrollierten Rausch die Beherrschung verlieren konnte und sich dann am Adamsapfel seines Partners festbiss. Der Exitus seiner Opfer.trat durch Durchbeißen des Adamsapfels und durch gleichzeitiges Würgen und Drosseln ein.


Die bekannteste Vampirfigur ist der berüchtigte Graf Dracula. Der irische Schriftsteller Bram Stoker verfasste die Horrorstory im Jahr 1897.  Als Romanvorlage diente ein grausamer Fürst, der im 15. Jahrhundert über die Walachei im heutigen Rumänien herrschte, der rumänische Fürst Vlad Draculea (1431-1476). Er bekam wegen der von ihm bevorzugten Hinrichtungsart – das Aufspießen von Menschen auf Pfählen – den Beinamen „Der Pfähler“. Ein Mythus besagt, dass Vlad Draculea das Blut seiner Opfer trank. Sein Leichnam soll im Kloster von Snagov beigesetzt worden sein. Wie im Zuge einer Öffnung des Grabes im Jahre 1931 festgestellt wurde, war in dem angeblichen Grab  aber keine Leiche zu finden. Die pLeiche von Vlad Draculea  ist bis heute verschwunden. Eine neue Theorie besagt, dass Fürst Vlad Draculea  möglicherweise unter den Erdpyramiden von Sona begraben liegt. Nur 5 km von der Stadt Făgăraş entfernt, im Dorf Şona, gibt es 8 Hügel in Pyramidenform, deren Geheimnis die Archäologen noch nicht entschlüsselt haben. Sie sind über 2 Reihen verteilt und die höchste Kuppe hat eine Höhe von 30 m. Die Anwohner nennen die Hügel Gurujeți".  Es gibt zwei "Pyamidenketten": eine obere, die geradlinig verläuft, mit vier klar voneinander getrennten Kuppeln, mit einer Höhe von ungefähr 12 m, und eine weitere talwärts, mit drei kleineren Hügeln, die bis zu 8 m hoch sind, zwei von ihnen sind durch einen höheren Sattel miteinander verbunden und die dritte steht getrennt von ihnen . Die Abhänge der hohen Kegel sind ziemlich steil. Archäologen vermuten, dass die Pyramiden von Kelten oder Dakern erbaut worden seien. Alle Theorien sind bisher reine Spekulation, denn Grabungen haben bisher noch nicht stattgefunden und sind bis auf Weiteres auch verboten.

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